
Eine 58-Jährige aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald ist Opfer eines perfiden Betrugs geworden. Im Februar 2025 entdeckte sie eine Internetanzeige, die eine angebliche Plattform für Geldanlagen in Kryptowährungen bewirbt. Neugierig geworden, eröffnete sie ein Konto und tätigte eine erste Einzahlung von 250 Euro. Was folgte, war ein dramatischer Verlauf, den sie sich so niemals hätte vorstellen können.
Nach ihrer Registrierung erhielt die Frau entsprechende Zahlungsaufforderungen, die sie dazu brachten, insgesamt über 68.000 Euro auf das Investmentkonto einzuzahlen. Die Betrüger gaben vor, dass ihr Guthaben mittlerweile auf über 300.000 Euro angewachsen sei. Doch als sie Ende April 2025 versuchte, die gesamte Summe auszahlen zu lassen, wurde sie mit einer weiteren Forderung von 7.000 Euro konfrontiert. Dies empfand sie als merkwürdig und wandte sich an die Polizei.
Betrugsmaschen im Krypto-Bereich
Die Polizei warnt eindringlich vor unseriösen Geldanlagen, die oft über das Internet beworben werden. Betrüger nutzen gefälschte Anlageplattformen sowie gefälschte Bewertungen, um Vertrauen zu erwecken. Besonders in der aktuellen Niedrigzinsphase suchen viele Anleger nach Rendite, was solche Maschen begünstigt. Laut Berichten des Bundeskriminalamts (BKA) und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind Betrugsmaschen mit Kryptowährungen äußerst vielfältig geworden. Unbedarfte Anleger sind häufig Zielgruppen für diese manipulativen Praktiken, die oftmals durch aggressive Werbung über soziale Medien und gefälschte Webseiten ausgeführt werden.
Besonders alarmierend ist, dass die Täter in der Lage sind, mittels moderner Technologien wie der Blockchain auch anonyme Geldtransfers durchzuführen. Ein weiterer Aspekt ist die Verwendung von Fernwartungssoftware, die es Betrügern ermöglicht, direkten Zugriff auf die Geräte der Geschädigten zu erlangen. Die Polizei hebt hervor, wie wichtig es ist, keine sensiblen Daten preiszugeben, keine Geldtransfers auf unbekannte ausländische Konten zu tätigen und im Zweifelsfall die Polizei zu kontaktieren.
Krypto-Kriminalität im Wandel
Ein neuer Bericht von Chainalysis, dem „Crypto Crime Report 2025“, zeigt, dass Cyberkriminalität im Bereich Kryptowährungen immer professioneller wird. Der Anstieg von Krypto-Betrug, Ransomware und Geldwäsche im Jahr 2024 unterstreicht diese Entwicklung. Kriminelle verwenden fortschrittliche Methoden, um Milliardenbeträge zu verschieben und staatliche Stellen zu unterwandern. Beispielsweise hat die berüchtigte Lazarus-Gruppe aus Nordkorea im Jahr 2024 Rekordsummen erbeutet, die möglicherweise in geheimen Raketenprogrammen verwendet werden sollen.
Die Täter sind zunehmend dazu übergegangen, sogenannte „Pig Butchering“-Methoden anzuwenden, bei denen sie gezielt Zeit investieren, um Vertrauen bei ihren Opfern aufzubauen, bevor sie zuschlagen. Mit der fortschreitenden Technologie nehmen auch die Risiken und Möglichkeiten für Betrüger zu. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, beispielsweise durch Deepfake-Videos und automatisierte Chatbots, macht es für Laien immer schwerer, betrügerische von legitimen Angeboten zu unterscheiden.
Die Polizei und weitere Behörden arbeiten daran, Maßnahmen gegen Cybercrime und die missbräuchliche Nutzung von Krypto-Währungen zu verstärken. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird, während die Welt der Cyberkriminalität kontinuierlich im Wandel ist.