
Am 5. März 2025 wird die B105 in Rövershagen (Landkreis Rostock) weiterhin voll gesperrt. Grund sind umfangreiche Arbeiten am Bahnübergang, die seit Montag, dem 3. März, durchgeführt werden. Dort werden neue Schienen und Schwellen verlegt, was erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr hat. Viele Autofahrer ignorieren jedoch die offiziellen Umleitungen und missachten das Durchfahrtsverbot, was zu erheblichen Beeinträchtigungen auf den umliegenden Straßen führt. Besonders betroffen sind der Waldweg und die Köhlerstraat. Das Polizeirevier Sanitz hat bereits Kontrollen eingerichtet und ahndet Verstöße gegen die Verkehrsregeln.
Die Vollsperrung des Bahnübergangs wird voraussichtlich bis zum 14. März 2025, 19:30 Uhr, andauern. Die Arbeiten umfassen die vollständige Erneuerung von Schienen, Schwellen, Belagsystem, Schotter und dem Boden in bis zu zwei Metern Tiefe. Zudem sind Höhenanpassungen im Straßenbereich auf einer Länge von bis zu 40 Metern erforderlich. Während der Arbeiten sind Fußgänger- und Radwege nur punktuell betroffen, können jedoch genutzt werden. Um die Lärmbelästigung während der werktäglichen Arbeiten zwischen 07:00 und 20:00 Uhr zu minimieren, wurden Richtlinien gemäß des Landesimmissionsschutzgesetzes aufgestellt.
Umleitungen und Auswirkungen auf den Verkehr
Die Umleitungen für den Autoverkehr wurden kommunikativ ausgeschildert, jedoch lassen viele Verkehrsteilnehmer die entsprechenden Beschilderungen unberücksichtigt. Die kürzeste Umleitung führt über die Landesstraße 22 zwischen Altheide und Hinrichshagen und weiter über Graal-Müritz. Eine längere Umleitung verläuft über die Landesstraßen zwischen Ribnitz-Damgarten und Bentwisch. Diese Umleitungen haben auch Auswirkungen auf einige Buslinien der „rebus“ GmbH, die teilweise aus der Gegenrichtung ankommen, was insbesondere die Schulbusse betrifft. Reisende zwischen Rostock und Graal-Müritz müssen zusätzliche 20 Minuten für ihre Fahrt einplanen.
Obwohl es noch einige Regionalbahnen zwischen Rostock und Rövershagen gibt, verkehrt zwischen diesen Haltestellen und Graal-Müritz ausschließlich ein Schienenersatzverkehr. Diese zusätzlichen Maßnahmen sind notwendig, um die Reisenden während der umfangreichen Infrastrukturarbeiten zu unterstützen.
Verkehrsmanagement im historischen und modernen Kontext
Die aktuelle Situation in Rövershagen stellt einen Teil des größeren Themas Verkehrsmanagement dar, das eine lange Geschichte hat. Die ersten Maßnahmen zur Verkehrsregelung wurden bereits im London des 18. Jahrhunderts eingeführt. Angefangen mit der London Bridge, wo die Polizei beauftragt wurde, Staus zu reduzieren und die Verkehrssicherheit zu verbessern, folgten im 20. Jahrhundert viele Fortschritte in der Verkehrsorganisation.
Mit der Zunahme der Privatautos nach dem Zweiten Weltkrieg stieg auch die Notwendigkeit für intelligentes Verkehrsmanagement. Fortschritte in der Technologie, darunter GPS, Kamerasysteme und Informationen zur Verkehrslage, haben das Verkehrsmanagement revolutioniert. Aktuell steht der Paradigmenwechsel hin zu Mobilitätsmanagement im Fokus, der die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Fahrräder betont und dabei die Effizienz und Sicherheit des Verkehrsflusses verbessert. Intelligente Verkehrsmanagementsysteme (ITS) sind entscheidend, um die Herausforderungen des heutigen Verkehrs zu bewältigen.
Der Fall in Rövershagen ist somit nicht nur ein lokales Problem, sondern auch Teil einer größeren Diskussion um die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und das Management von Verkehrsströmen.