
Mecklenburg-Vorpommern (MV) hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zu verbessern. Im Rahmen der Mobilitätsinitiative „MV fährt gut“, die vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, sollen mehrere Herausforderungen im Busverkehr adressiert werden. Trotz der Fortschritte bleibt die Anbindung zwischen den Landkreisen ein großes Problem. Nordkurier berichtet, dass eine direkte Verbindung zwischen Neubrandenburg und Greifswald über 70 Kilometer praktisch nicht realisierbar ist. Die Bahn benötigt für diese Strecke 2 Stunden und 24 Minuten und kostet 26 Euro, während Mitfahrgelegenheiten eine schnellere Lösung für lediglich 7 Euro bereitstellen.
Wilfried Kramer vom Verkehrsclub Deutschland beschreibt die gegenwärtige Situation als „ganz dickes Brett“ für den Busverkehr. Die unterschiedlichen Verkehrsbetriebe in jedem Landkreis, jedes mit eigenen Tarifen und Fahrplänen, erschweren die Reiseplanung über Kreisgrenzen hinweg. Routenplaner sind oft unzureichend und diverse Busverbindungen bleiben unberücksichtigt.
Investitionen in die Zukunft
Die Landesregierung hat für den ÖPNV Regionalisierungsmittel in Höhe von 380 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld werden Regiobuslinien entwickelt, die landkreisübergreifend mit einheitlichen Standards verkehren sollen. Erste Regiobuslinien, wie die Verbindung zwischen Sternberg und Güstrow, wurden bereits 2023 eingeführt. Eine weitere Linie zwischen Sanitz und Greifswald ist für dieses Jahr in Planung und wird mit 2,50 Euro pro Kilometer gefördert.
Aktuell laufen Gespräche über eine mögliche Busverbindung zwischen Neubrandenburg und Greifswald. Jedoch könnte die schnellere Verbindung über die Autobahn gesetzlichen Rahmenbedingungen widersprechen. Zudem stellt die Online-Buchung von Tickets und die Nutzung von Apps für den Zugriff auf aktuelle Buslinien eine Herausforderung dar, da diese lediglich begrenzt verfügbar sind.
Bahnhofssanierungen und Auswirkungen auf den Zugverkehr
Parallel zu den Bemühungen im Busverkehr wird die Zugverbindung während einer Generalsanierung zwischen Hamburg und Berlin während des Zeitraums von August 2025 bis April 2026 für den Zugverkehr gesperrt. Dies betrifft auch angrenzende Strecken in Mecklenburg-Vorpommern, wie die Verbindung von Hagenow Land nach Hagenow Stadt und von Ludwigslust nach Parchim. Während dieser neun Monate sind umfangreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen und Oberleitungen sowie an der modernen Leit- und Sicherungstechnik geplant, und auch Bahnhöfe werden modernisiert.
Für Fragen zu diesen baubedingten Fahrplanänderungen können sich Interessierte an die Deutsche Bahn wenden. Informationen sind verfügbar auf der Webseite von vmv-mbh sowie auf dem Infoportal der DB InfraGo. Weitere Details zu den Sanierungsarbeiten und Kontaktmöglichkeiten finden sich auch auf der Seite vmv-mbh Kontakt.