Ludwigslust-Parchim

Warnstreik im Gesundheitswesen: Ver.di setzt Arbeitgeber unter Druck!

Am 7. März 2025 finden in Mecklenburg-Vorpommern Warnstreiks im Gesundheits- und Sozialwesen statt. Mitarbeiter aus kommunalen Einrichtungen wie Kitas, Jugendämtern sowie den Helios Kliniken in Schwerin und Stralsund sind aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft ver.di möchte damit Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen ausüben. Diese Streikwelle ist Teil eines bundesweiten Protestes, der auch andere Bundesländer erfasst hat, wobei Mecklenburg-Vorpommern heute folgt. In Städten wie Köln, Hamburg und Hessen wurden bereits ähnliche Aktionen durchgeführt.

Der Fokus des heutigen Warnstreiks liegt auf Berufen in der Care-Arbeit, die überproportional von Frauen ausgeübt werden. Dabei sollen die Arbeitsbedingungen in diesen Berufen, die oft in der öffentlichen Gesundheit und Sozialversorgung tätig sind, verbessert werden. Mit dieser Aktion will ver.di die gesundheitlichen und sozialen Standards für die Beschäftigten stärken und ein Zeichen setzen.

Betroffene Einrichtungen und Streikschwerpunkte

Zu den betroffenen Einrichtungen zählen neben den kommunalen Kitas auch die Helios Kliniken in Schwerin sowie weitere Einrichtungen in Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Stadtverwaltung Neubrandenburg sowie einzelne kommunale Ämter sind ebenfalls betroffen. Während in Rostock kurzfristig keine Streikauswirkungen zu erwarten sind, da dort vorwiegend private Kitas bestehen, hat Helios angekündigt, die Notversorgung aufrechtzuerhalten. Dennoch sind Einschränkungen im Gesundheits- und Rettungsdienst nicht auszuschließen.

Der Ver.di-Vorsitzende hat bereits angekündigt, dass die Gewerkschaft weitere Streiks in den kommenden Tagen plant. Dies geschieht im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde, die für den Zeitraum vom 14. bis 16. März in Potsdam angesetzt ist. Die anstehenden Gespräche sind entscheidend, um eine Einigung herbeizuführen.

Forderungen der Gewerkschaft

Ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Auch eine Anhebung der Zuschläge für Schichtdienste, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit steht auf der Agenda. Darüber hinaus sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um monatlich 200 Euro steigen. Als weiteres Anliegen fordert die Gewerkschaft mindestens drei zusätzliche freie Tage. Die kommunalen Arbeitgeber sehen die Forderungen jedoch als zu teuer an, schätzen die Mehrkosten auf rund 11 Prozent, was beinahe 15 Milliarden Euro jährlich entspricht.

Der bevorstehende Warnstreik hat bereits die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Trotz der Kritik an den Warnstreiks betont ver.di, dass das Wohl der Patienten und Klienten im Vordergrund stehe. Die Notdienste in den Einrichtungen sind durch die Streiks sichergestellt, jedoch wird es zu Verschiebungen geplanter Operationen kommen, was weitere Herausforderungen für die betroffenen Kliniken mit sich bringt.

Nachdem bereits zwei Verhandlungsrunden ergebnislos verlaufen sind, bleibt abzuwarten, ob die Druckausübung durch die Warnstreiks zum gewünschten Ergebnis führen wird. Die nächsten Tage könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Lage im öffentlichen Dienst weiterentwickelt. Eine tragfähige Lösung, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird, ist dringend erforderlich.

Statistische Auswertung

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