
Im kommunalen Nahverkehr Mecklenburg-Vorpommerns stehen die Zeichen auf Streik. NDR berichtet, dass die Gewerkschaft ver.di für Montag und Dienstag Warnstreiks angekündigt hat. Diese Maßnahme folgt auf zähe Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Kommunalen Arbeitgeberverband, die bisher zu keinem schriftlichen Angebot geführt haben.
Die Warnstreiks beginnen am Montagfrüh mit dem Schichtbeginn und dauern bis Dienstag mit Schichtende. An den Aktionen sind mehrere Nahverkehrsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt, darunter die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft (MVVG), die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) und die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen GmbH (VVR). Auch die Fährverbindungen in Rostock sind betroffen, während die Fähre zwischen Warnemünde und Hohe Düne nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Forderungen und Reaktionen
Ver.di fordert von den Arbeitgebern eine Lohnerhöhung von monatlich 430 Euro sowie eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro. Verhandlungsführer Sascha Bähring hat die Arbeitgeber aufgefordert, bis Montag um 18 Uhr ein akzeptables Angebot vorzulegen. Andernfalls bleibt der Warnstreik aufrechterhalten. Die Gewerkschaft zeigt sich enttäuscht über die fehlende schriftliche Rückmeldung und betont die Wichtigkeit einer fairen Entlohnung für die Beschäftigten im Nahverkehr.
Parallel zu diesen Entwicklungen ruft ver.di auch zu weiteren Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bundesweit auf, wie Tagesschau berichtet. Diese Warnstreiks sind Teil eines umfassenden Tarifkonflikts, der sechs Bundesländer betrifft und auf unzureichende Angebote der Arbeitgeber zurückzuführen ist.
Breitere Tarifverhandlungen im Blick
Laut taz sind die geforderten Lohnerhöhungen und verbesserte Arbeitsbedingungen nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern von zentraler Bedeutung, sondern ziehen sich durch viele Bundesländer. Vor allem kommt es zu zunehmendem Druck auf die Arbeitgeber, um Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zu bringen. Ver.di strebt bundesweit eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen an, darunter kürzere Arbeitszeiten, längere Ruhezeiten und mehr Urlaub.
Der Personalmangel im ÖPNV, insbesondere bei Busfahrern, trägt zur Dringlichkeit dieser Forderungen bei. In Berlin mussten aufgrund von Personalmangel bereits Einschränkungen bei Busfahrplänen verzeichnet werden. Dies zeigt, dass die Probleme nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern deutschlandweit bestehen.
Insgesamt ist zu erwarten, dass die bevorstehenden Warnstreiks im Nahverkehr nicht nur die lokalen Fahrgäste betreffen, sondern auch auf die bundesweite Diskussion um faire Arbeitsbedingungen und die Angemessenheit der Löhne in der Branche weiter Einfluss nehmen könnten.