Ludwigslust-Parchim

Wiedervereint: Tambourin erweckt Rock-Kult aus DDR-Zeiten!

Am 6. Februar 2025 hat die Band Tambourin vor kurzem ihr bevorstehendes Konzert angekündigt, das am Samstag, den 15. Februar, im Luisenspeicher Parchim stattfinden wird. Diese Wiedervereinigung ist besonders bemerkenswert, da die Band nach 48 Jahren Pause seit nunmehr sieben Jahren wieder aktiv ist. Tambourin gehörte zwischen 1965 und 1970 zu den bekanntesten Bands der DDR und trat oftmals in Dorfkneipen im Raum zwischen Dömitz, Ludwigslust und Parchim auf. Der Schlagzeuger Peter Wolff hebt den Spaß an der Musik und die Freude am Auftritt hervor.

Allerdings ist die heutige Musiklandschaft sehr unterschiedlich. Viele der traditionellen Dorfkneipen, in denen Tambourin einst spielte, gibt es nicht mehr, was die Buchung von Bands erschweren kann. Die Band trifft sich regelmäßig alle sechs Wochen zur Probe und bietet ein Repertoire von 60 Titeln, das überwiegend tanzbare Rockmusik aus den 60ern bis zur Gegenwart umfasst. Tickets für das Valentinstagskonzert sind in den Buchtläden Fette und rein(ge)lesen sowie im Luisenspeicher erhältlich. Der Einlass beginnt um 18.30 Uhr und das Konzert startet um 20 Uhr, während DJ Horst die Pausen mit Musik überbrücken wird.

Geschichte der Rockmusik in der DDR

Die Entstehung der DDR im Jahr 1949 führte zu einer einzigartigen Entwicklung der Musikkultur, welche stark von politischen Gegebenheiten geprägt war. Die Kunstfreiheit war durch die Richtlinien der sozialistischen Regierung eingeschränkt. Musiker suchten dennoch nach Wegen, ihre Meinungsfreiheit auszudrücken, insbesondere in der E-Musik. Vor allem in den 1960er Jahren war die Rock- und Popmusik stark von westlichen Einflüssen geprägt, was das Regime unter Walter Ulbricht, der von 1949 bis 1971 die Geschicke der DDR leitete, kritisch sah. Ulbricht hatte eine Abneigung gegen westliche Musik, vor allem gegen die Beatmusik.

In den frühen 1960er Jahren wurde der Twist als „harmlos“ eingestuft, während englische Texte bei Musikern als verpönt galten. Rockbands hatten es in dieser Zeit nicht leicht, vor allem nach einem Vorfall beim Rolling Stones-Konzert in Westberlin, der zu einem Anstieg der Intoleranz führte. Maßnahmen gegen die Beatmusik wurden diskutiert, und es kam zu einem Verbot von fast allen Rockgruppen in Leipzig, was zu Protesten unter Jugendlichen führte. Diese Repressionen brachten die Rockmusik an den Rand der Akzeptanz.

Erneute Blüte und Herausforderungen

Mit dem Machtwechsel zu Erich Honecker 1971 gab es zwar eine gewisse Förderung junger Bands, diese war jedoch mit strengen Auflagen verbunden. In den 1980er Jahren konnten viele Bands kritische Texte veröffentlichen, die vielfach geduldet waren. Rockmusik wurde als Sozialisierungsinstanz für Jugendliche wahrgenommen und stellte eine Form des Widerstands gegen gesellschaftliche Normen dar. Trotz dieser Erleichterungen blieben die Auftrittsbedingungen für Musiker schwierig, da eine staatliche Genehmigung für jeden Auftritt erforderlich war. Es gab circa 110 Berufs- und 2.000 Laienkapellen in der Rockszene der DDR, die alle unter einer strengen politischen Kontrolle standen.

Der gesellschaftliche Wandel und das wachsende Interesse an „Ostalgie“ seit den 1990er Jahren, wie es etwa beim Bertelsmann-Konzern der Fall war, der 1993 den Nachlass der ostdeutschen Rock- und Pop-Produktion erwarb, zeigen, dass das Erbe der DDR-Rockmusik weiterhin von Bedeutung ist. Diese Entwicklungen haben schließlich dazu geführt, dass viele ehemalige Bands, wie Tambourin, ihren Platz auf der Bühne zurückerobern können und ein neues Publikum ansprechen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nordkurier.de
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was-war-wann.de
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bpb.de

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