
Maxine Thiede, eine 25-jährige Frau aus Prenzlau, hat in den letzten Wochen viel Aufmerksamkeit für ihren Artikel erhalten, in dem sie über die Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen im Berufsleben berichtet. Angesichts ihrer eigenen Epilepsie ist die Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz für Maxine eine besondere Herausforderung. Nun hat sie von Frank Feurich, einem 64-jährigen Unternehmer aus Malchow bei Berlin, ein Jobangebot erhalten. Feurich, der langjährige Erfahrung in der Beschäftigung von Mitarbeitern mit Beeinträchtigungen hat, zeigt sich optimistisch, was die Integration von Maxine in sein Restaurant- und Catering-Unternehmen betrifft.
In seinem Betrieb beschäftigt Feurich bereits vier Mitarbeiter mit Behinderungen, darunter einen Koch mit 80 Prozent Schwerbehinderung, der über eine spezielle Kommunikationshilfe verfügt. Auch eine Mitarbeiterin mit schwerem Rückenleiden arbeitet in flexiblen Arbeitszeitmodellen. Diese Ansätze sind Teil von Feurichs Philosophie, die grundlegende Bedürfnisse seiner Angestellten zu berücksichtigen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen. Er plant, Maxine eine Wohnung über dem Geschäft anzubieten, falls sie nicht mobil ist und bietet ihr flexible Arbeitszeiten sowie eine Vier-Tage-Woche an, was für sie eine willkommene Perspektive darstellt.
Inklusion am Arbeitsplatz
Der Fall von Maxine ist nicht einzigartig. Laut der Agentur für Arbeit leben in Deutschland rund 10,4 Millionen Menschen mit Behinderungen, von denen nur die Hälfte erwerbstätig ist oder eine abgeschlossene Ausbildung hat. Die Arbeitslosenquote unter diesen Menschen ist signifikant höher als bei gesunden Menschen – fast 11 Prozent im Vergleich zu 5,7 Prozent. Viele Arbeitgeber sind noch zögerlich bei der Einstellung von Menschen mit Behinderungen, was als verschenktes Potenzial in Zeiten des Fachkräftemangels gilt.
Wenigstens ein Teil dieser Barriere kann durch Plattformen wie myAbility.jobs abgebaut werden. Diese Jobbörse ist speziell für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen konzipiert und bietet eine Vielzahl von Arbeitsmodellen an, darunter flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplatzanpassungen. Die Plattform ist barrierefrei und ermöglicht es Nutzern, gezielt nach passenden Stellen zu suchen, ohne dass der Besitz eines Schwerbehindertenausweises Voraussetzung ist.
Die Zukunft für Maxine und anderen
Maxine wird neben dem Angebot von Frank Feurich auch Unterstützung durch weitere Jobangebote erhalten, die in der Redaktion gesammelt wurden. Die Reha-Beraterin Marion Winger hebt hervor, wie wichtig Offenheit und Aufklärung bei Arbeitgebern sind, um die Integration von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Arbeitgeber, die Unterstützung benötigen, können sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit wenden, was für Unternehmen wie die von Jan-Ferdinand Lühmann, der einer ihrer Mitarbeiter mit Behinderung half, um im Bürobereich zu arbeiten, von Bedeutung ist.
Insgesamt ist Maxines Geschichte von Hoffnung und gemeinsamer Anstrengung geprägt. Es bleibt zu hoffen, dass mehr Unternehmen ihrem Beispiel folgen und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz aktiv unterstützen.