Neubrandenburg

Kampf ums Überleben: Restaurant Marathon in Neubrandenburg vor der Schließung?

Im neubrandenburger Restaurant „Marathon“ herrscht momentan Ungewissheit. Viele Gäste haben Fragen zu den wechselnden Öffnungszeiten, eingeklappten Sonnenschirmen und dem Fehlen von Speisekarten. Gerüchte über eine mögliche Schließung des seit 1992 bestehenden Betriebs machen die Runde. Laut Nordkurier hat das Restaurant vom 1. bis 22. Januar geschlossen, plant jedoch, nach den Betriebsferien wieder zu öffnen. Geschäftsführer Symeon Anastasiou gibt an, dass ab dem 23. Januar bis Ende März eine Öffnung unter seiner Führung erfolgt, allerdings könnten danach vorübergehende Schliessungen bis in den Sommer folgen.

Anastasiou betont, dass trotz der Herausforderungen das Restaurant in Neubrandenburg bleiben wird. Ab dem 1. Juli wird das Restaurant von einem neuen Pächter übernommen. Anastasiou berichtet von ernsthaften Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden, und erwähnt Probleme bei der Ausländerbehörde für zwei albanische Köche. Seine Mutter hilft aktuell in der Küche, was jedoch keine dauerhafte Lösung sein kann. Diese Probleme sind nicht isoliert, sondern spiegeln eine branchenweite Herausforderung wider.

Branchenweite Herausforderungen

Die Gastronomie in Deutschland leidet unter einer Vielzahl von Krisen. Neben den Auswirkungen der Corona-Lockdowns sieht sich die Branche mit Inflation und drohenden Mehrwertsteuererhöhungen konfrontiert. So wird die Mehrwertsteuer für Gastronomie im kommenden Jahr von 7% auf 19% steigen, was für viele Betriebe zu weiteren Umsatzverlusten führen könnte. Das Restaurant „Zum Oberfeld“ in Berlin-Kaulsdorf verzeichnete bereits einen Umsatzrückgang von 20% im Oktober 2023 im Vergleich zum Vorjahr, was die Probleme verdeutlicht, die viele Gastronomiebetriebe betreffen. Der Branchenverband Dehoga warnt vor einem Restaurantsterben; während der Pandemie schließen bereits 36.000 Gastronomiebetriebe, während 12.000 weitere akut gefährdet sind, wie rbb24 berichtet.

Zusätzlich wird der Fachkräftemangel als zentrale Herausforderung angesehen. Gründe sind der demografische Wandel, unattraktive Arbeitsbedingungen und der starke Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte. In vielen Betrieben, wie beim Betreiber des „Alten Kasino“ in Neuruppin, kommt es durch Personalmangel zu Umsatzeinbußen und einer wachsenden Unzufriedenheit des vorhandenen Personals. Das Digitale Institut hebt hervor, dass die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeiten und attraktive Vergütung entscheidend sind, um dem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern entgegenzuwirken.

Zukunftsperspektiven

Die Gastronomie als Berufsfeld hat es schwer, junge Menschen zu gewinnen. Viele Restaurants ziehen mittlerweile digitale Lösungen in Betracht, um die Effizienz zu steigern und arbeitsintensive Aufgaben zu automatisieren. Innovative Ansätze, wie die Einführung von Servicerobotern in einigen Betrieben, sollen auch dazu beitragen, den Personalmangel zu kompensieren. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Anastasiou optimistisch und arbeitet an Konzepten, um den Betrieb langfristig aufrechtzuerhalten.

In Anbetracht der angespannten Situation in der Gastronomie, die von einem hohen Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte und den Herausforderungen durch steigende Kosten und komplexe rechtliche Rahmenbedingungen geprägt ist, bleibt abzuwarten, wie Restaurants wie „Marathon“ sich positionieren werden, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
rbb24.de
Mehr dazu
digitales-institut.de

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