
Die Vorbereitungen für die Oberbürgermeisterwahl in Neubrandenburg nehmen zunehmend Form an. Tobias Köhler, ein 24-jähriger Elektriker, hat seine Kandidatur über soziale Medien bekannt gegeben. Mit seiner fehlenden politischen Erfahrung stellt er eine der jüngsten Herausforderungen für den Stadtchef dar, während sich die Wahl mehrerer erfahrener Mitbewerber nähert. Die Wahl findet am 11. Mai statt, und Köhler sieht sich nun in einem Wettkampf mit namhaften Kandidaten.
Zu den bereits angekündigten Mitbewerbern gehört Frank Benischke von der CDU sowie Tim Großmüller, der für die Wählergemeinschaft Stabile Bürger Neubrandenburg ins Rennen geht. Ebenfalls im Wettbewerb sind der Bürgermeister von Neverin, Nico Klose, der von SPD und Grünen unterstützt wird, und Ralph-Jörn Kurschus, der als parteiloser Einzelbewerber antritt. Jens Kreutzer, der fünfte Kandidat, wird von Bündnis Sarah Wagenknecht nominiert und ist Vizepräsident der Stadtvertretung Neubrandenburg.
Ralph-Jörn Kurschus und seine Visionen
Ralph-Jörn Kurschus, 64 Jahre alt, hat bereits seine Bewerbungsunterlagen eingereicht und beabsichtigt, seinen Wahlkampf nach der Bundestagswahl am 23. Februar zu intensivieren. Mit seiner Erfahrung als Insolvenzverwalter und Sanierer könnte er auf die aktuelle wirtschaftliche Situation in Neubrandenburg reagieren, die ab 2025 prekär werden könnte. Laut Kurschus wird ein Etatloch von etwa 15 Millionen Euro erwartet und die wirtschaftliche Stabilität ist durch Kurzarbeit in wichtigen Unternehmen wie Webasto und Weka gefährdet.
Er plant, ein investitionsfreundliches Klima zu schaffen und lobt den scheidenden Oberbürgermeister Silvio Witt für seine bisherigen Leistungen. Kurschus ist besonders an der touristischen Entwicklung Neubrandenburgs interessiert und sieht das RWN-Gelände als zentralen Punkt für die Attraktivität des Tollensesees.
Jens Kreutzer: Ein weiterer Kandidat mit klaren Zielen
Jens Kreutzer, Vizepräsident der Stadtvertretung, verfolgt ebenfalls klare politische Ziele. Der 48-Jährige möchte sich für mehr Gewerbeflächen, ein sicheres Neubrandenburg sowie den sozialen Wohnungsbau einsetzen. Zudem setzt er auf die Förderung von Kultur, Sport und Vereinen, um das Stadtbild zu verbessern. Kreutzer bringt sowohl Erfahrung als auch ein tiefes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge mit in die Wahl.
Die Herausforderung für alle Kandidaten wird darin bestehen, die Wähler von ihren Visionen und Lösungen zu überzeugen. Die Neubrandenburger Wahlversprechen stehen somit unter dem Zeichen eines wirtschaftlichen Wandels und der Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung. Mit unterschiedlichsten Hintergründen und Strategien werden die ambitionierten Bewerber um das Vertrauen der Bürger ringen, während der Blick auf einen möglichen wirtschaftlichen Umschwung gerichtet ist. Die spannenden Wochen bis zur Wahl versprechen viel Bewegung in der politischen Landschaft von Neubrandenburg.