Nordwestmecklenburg

Neues Rufbus-System in Mecklenburg-Vorpommern: So wird der ÖPNV besser!

Die Einführung von Rufbussen in Mecklenburg-Vorpommern markiert einen wesentlichen Schritt zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Attraktivität des Nahverkehrs zu erhöhen. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden in sechs Landkreisen die neuen Rufbusse ins Leben gerufen, die als wichtiges Element des Personennahverkehrs gelten. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, stehen jedoch Herausforderungen im Raum: 27 neu angeschaffte Kleinbusse waren zunächst ungenutzt auf dem Gelände des Nahbus geparkt, was Fragen über mögliche Personalengpässe und einen Mangel an Fahrern aufwarf.

Der Geschäftsführer von Nahbus, Jörg Lettau, betont hingegen die positive Entwicklung der Rufbusnutzung in Nordwestmecklenburg. Im Jahr 2024 wurden durchschnittlich sieben Rufbusfahrten gleichzeitig im Landkreis verzeichnet, wobei insbesondere die Strecke zwischen Grevesmühlen und Wohlenberg im Sommer hohe Nachfrage erlebte. Die Einführung verbesserter Fahrtzeiten und digitaler Buchungsmöglichkeiten hat zur steigenden Nutzung beigetragen. Auch die Wegfall der früheren Nutzungsgebühr und das Anerkennen des Deutschlandtickets wurden als wesentliche Faktoren genannt.

Finanzielle Rahmenbedingungen und Herausforderungen

Das Rufbus-Angebot wird durch Fördermittel des Landes unterstützt, die sich auf etwa 1,5 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Dies ist Teil einer größeren Finanzierungsstruktur: Für den Aufbau und Betrieb des Rufbussystems wurden für 2024 insgesamt 13,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, während 2023 bereits 13 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Dennoch bleibt die finanzielle Nachhaltigkeit des Konzeptes fraglich. Der Landkreis muss die restlichen Kosten selbst tragen, wobei die geschätzten Zuschüsse zwischen 750.000 und 1 Million Euro liegen. Die Diskussion über die finanzielle Tragfähigkeit des Angebots zeigt sich auch im Ausschuss, wo die Planung des Fehlbetrags im Haushalt gefordert wurde, um eine Einschränkung des Angebots zu vermeiden.

Die Initiative zur Einführung und Verbesserung des Rufbus-Angebots startete im Jahr 2023, und alle Kriterien für die Rufbusförderrichtlinie wurden im Landkreis Nordwestmecklenburg als erster erfüllt. Dies zeigt, wie wichtig lokale Maßnahmen sind, um die Nutzerzahlen zu steigern und die Bevölkerung in ländlichen Gebieten besser an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen. Die Landesregierung sprach ebenfalls von kontinuierlicher Unterstützung für kommunale Rufbussysteme, die in das Gesamtkonzept der Mobilitätsoffensive eingebettet sind.

Funktionsweise und Nutzung der Rufbusse

Der Rufbusvertrag in Nordwestmecklenburg sieht insgesamt 33 Linien mit festgelegten Nummern vor. Die Fahrten müssen jedoch im Voraus angemeldet werden, da die Haltestellen nur bei entsprechender Anmeldung angefahren werden. Die Rufbusse verkehren von Montag bis Samstag zwischen 5:00 und 22:00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 8:00 bis 20:00 Uhr. Anmeldungen können telefonisch unter 0385/555 733 40 vorgenommen werden, wobei mindestens eine Stunde Vorlaufzeit gefordert wird.

Die Nahbus-Website bietet detaillierte Informationen zur Buchung und zu den unterschiedlichen Rufbus-Linien. Fahrer und Fahrgäste müssen sich an bestimmte Vorgaben halten, wie die Voranmeldung bei Rollstuhlnutzung oder die Mitnahme von Tieren, die im Rufbus nicht erlaubt ist. Das Konzept der Rufbusse wird insgesamt als vielversprechend erachtet, vorausgesetzt, die finanziellen und operativen Herausforderungen werden zeitnah angegangen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ostsee-zeitung.de
Weitere Infos
regierung-mv.de
Mehr dazu
nahbus.de

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