
Die Kosten für Anwohnerparkausweise variieren erheblich zwischen den Städten in Deutschland. Ein kürzlich veröffentlichter Report zeigt, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Gebühren für Anwohnerparken mittlerweile bis zu 120 Euro pro Jahr betragen können. Besonders bemerkenswert ist der drastische Anstieg der Kosten in Schwerin, wo die Gebühr seit Anfang 2025 von 60 Euro auf 120 Euro erhöht wurde. Im Vergleich dazu bleibt Wismar mit 30 Euro und Neubrandenburg mit 31 Euro im unteren Preissegment.
Der Preisspiegel in Mecklenburg-Vorpommern ist dabei kein Einzelphänomen, sondern Teil eines größeren Trends in Deutschland. Laut Recherchen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Deutschen Presse-Agentur gibt es in 66 Städten, darunter auch München, Anwohnerparkausweise für maximal 31 Euro pro Jahr. Dies zeigt, dass die Spanne der Gebühren von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich ist.
Preiserhöhungen in NRW
In Nordrhein-Westfalen fallen die Preise deutlich höher aus. Die teuerste Stadt ist Bonn, wo Anwohnerparkenden jährlich 360 Euro zahlen müssen. Münster folgt mit 260 Euro und damit auf dem dritten Platz. Weitere Städte mit hohen Gebühren sind Remscheid mit 180 Euro und Gütersloh mit 153 Euro. Im Vergleich dazu bieten Städte wie Bochum und Düsseldorf die Dienstleistungen bereits für 22 Euro bzw. 25 Euro an.
- Teuerste Städte in NRW:
- Bonn: 360 Euro
- Münster: 260 Euro
- Remscheid: 180 Euro
- Gütersloh: 153 Euro
- Mülheim an der Ruhr: 150 Euro
- Köln: 100 bis 120 Euro
- Hagen: 90 bis 120 Euro
- Günstigere Optionen:
- Bochum: 22 Euro
- Düsseldorf: 25 Euro
- Bielefeld: 26 Euro
- Hamm: 27 Euro
- Wuppertal, Siegen, Recklinghausen, Mönchengladbach, Moers, Herne, Gelsenkirchen, Aachen: jeweils 30 Euro
Die DUH kritisiert die niedrigen Gebühren und fordert eine bundesweite Einführung eines Mindestbetrags von 360 Euro jährlich. Der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch argumentiert, dass höhere Parkgebühren nicht nur einen finanziellen Anreiz für die Nutzung von Rad und öffentlichem Nahverkehr schaffen könnten, sondern auch zur gerechteren Verteilung des öffentlichen Raums beitragen.
Einblicke und Herausforderungen
Neben den finanziellen Aspekten gibt es auch strukturelle Herausforderungen, die das Anwohnerparken betreffen. In Mecklenburg-Vorpommern wird das Auto von vielen als unverzichtbar angesehen, was auf lange Wege und unzureichende Nahverkehrsangebote zurückzuführen ist. Diese Gegebenheit verstärkt den Druck auf die Kommunen, sinnvolle Verkehrskonzepte zu entwickeln, die über die bloße Erhebung von Gebühren hinausgehen.
Die Debatte um die Anwohnerparkgebühren steht somit im Kontext einer breiteren Diskussion über die Mobilität in städtischen Räumen. Während Städte in Deutschland unterschiedliche Lösungen verfolgen, bleibt das Hauptanliegen, den öffentlichen Raum effizient und gerecht zu nutzen – eine Herausforderung, die sowohl kreative Ansätze als auch politische Veränderungen erfordert.