Wismar

Drei neue Professoren: Hochkarätige Ernennungen für Greifswald!

Am 24. Januar 2025 fand im Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten die feierliche Überreichung der Ernennungsurkunden an drei neue Professoren statt. Wissenschaftsministerin Bettina Martin hieß die neuen Fakultätsmitglieder an der Universitätsmedizin Greifswald willkommen.

Die erste Ernennung ging an Prof. PD Dr. rer. medic. Daria Antonenko, die nun die Heisenberg-Professur für Neuromodulation kognitiver Funktionen innehat. Ihre akademische Ausbildung begann mit einem Diplom in Psychologie an der Universität Konstanz. Danach sammelte sie wertvolle Erfahrungen an der Universität Lübeck und der renommierten Charité Berlin in verschiedenen Positionen, bevor sie die Senior Post-Doc-Stelle an der Universitätsmedizin Greifswald übernahm. Nach ihrer Habilitation in Experimenteller Neurologie im Jahr 2024 wurde sie für ihre wissenschaftlichen Leistungen mehrfach ausgezeichnet.

Die zweite Ernennung erhielt Prof. PD Dr. rer. nat. Alexander Teumer, der die Heisenberg-Professur für Genetische Epidemiologie übernimmt. Teumer, der sein Diplom in Mathematik an der Universität Greifswald erwarb, kann auf eine über 20-jährige Forschungserfahrung in Greifswald zurückblicken. Er wurde für seine herausragenden wissenschaftlichen Beiträge in renommierten Rankings ausgezeichnet.

Auch Dr.-Ing. Carsten Lau wurde in die Riege der Professoren aufgenommen. Er lehrt Allgemeine Betriebswirtschaftslehre/Management an der Hochschule Wismar. Seine berufliche Laufbahn umfasste bedeutende Positionen bei Unternehmen wie Airbus und MediaMarktSaturn. Zudem bringt Lau Erfahrung aus verschiedenen Lehraufträgen an deutschen Hochschulen mit.

Neuromodulation durch tDCS

Ein relevantes Thema, das den Forschungsbereich von Daria Antonenko prägt, ist die Anwendung der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS). Diese Methode hat sich als vielversprechend erwiesen, insbesondere in der Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen. Studien zeigen, dass tDCS die neuronale Aktivität im linken dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) anregen kann, was wiederum einen positiven Effekt auf die Stimmung hat. Nach den Erkenntnissen von PubMed sind neurophysiologische Modulationen durch tDCS signifikant mit simulierten elektrischen Feldstärken verbunden.

Allerdings sind die Effekte der tDCS in der Regel temporär. Langfristige Verbesserungen werden nur durch wiederholte Anwendungen über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen erzielt. Diese Art der Behandlung kann im Gegensatz zur repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) bequem zu Hause durchgeführt werden. Der Zusammenhang zwischen der genauen Platzierung der Elektroden und den therapeutischen Effekten wird als entscheidend angesehen.

Forschung und Anwendung in der Neurotherapie

Die Erforschung und Anwendung von tDCS hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Historisch gesehen wurde die Wirksamkeit von elektrischem Strom zur Behandlung von psychischen Erkrankungen bereits im 19. Jahrhundert thematisiert. Ein wichtiger Meilenstein war der Nachweis von Wilfried Tigges in den 1880er Jahren, dass tDCS bei Depressionen hilfreich sein kann. Aktuelle Studien belegen die Effizienz von tDCS bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen, auch wenn große placebo-kontrollierte Studien noch folgen müssen. Der wissenschaftliche Konsens über die Sicherheit und die möglichen Nebenwirkungen, wie vorübergehende Hautreaktionen und Kopfschmerzen, ist erreicht. Jedoch ist die Anwendung bei bestimmten medizinischen Indikationen, wie beispielsweise bei der Verwendung von Herzschrittmachern oder während der Schwangerschaft, kontraindiziert.

Die Verbindung von innovativer Forschung und praktischen Anwendungen in der Neurotherapie spielt eine zentrale Rolle für die neu ernannten Professoren an der Universitätsmedizin Greifswald. Ihre Arbeiten dürften einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis und in der Behandlung neurologischer Erkrankungen fördern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
regierung-mv.de
Weitere Infos
pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
Mehr dazu
neurostim.ch

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