
Am 16. Januar 2025 wird in Wismar das 100-jährige Jubiläum des legendären Stummfilms „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“ gefeiert. Der Film, der 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau in Wismar und anderen Hansestädten gedreht wurde, gilt als einer der ersten Horrorfilme der Filmgeschichte. Murnau erlangte mit dieser nicht autorisierten Adaption von Bram Stokers „Dracula“ Berühmtheit.
Die Stadt Wismar steht eng in Verbindung mit der Geschichte des Films. Hier finden sich zahlreiche Drehorte, darunter das Wismarer Wassertor, die Marienkirche und die St. Georgen-Kirche. Eine eigens gestaltete Tour durch Wismar zu den Drehorten des Films kann mit einem Smartphone gestartet werden. Diese bietet Besuchern Hintergrundinformationen, Geschichten und Anekdoten zu den Schauplätzen für 9,90 Euro an.
Nicht Wiederrückkehr der Nosferatour 2025
Trotz des bevorstehenden Jubiläums wird es 2025 keine „Nosferatour“ geben. Regisseur Lars Maué hat aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen die Entscheidung getroffen, die beliebte Veranstaltung, die in den letzten drei Jahren im Sommer stattfand, auszusetzen. Diese Aufführung ermöglichte es bis zu viereinhalb Meter hohen Figuren, den Zuschauern folglich Dialoge über Kopfhörer zu vermitteln. Im Jahr 2024 zählten die Veranstalter durchschnittlich 110 Zuschauer bei insgesamt 12 Vorstellungen.
Für 2026 ist jedoch eine Rückkehr der „Nosferatour“ geplant. Maué und sein Team arbeiten an einer Professionalisierung der Produktion und zielen darauf ab, 14 Vorstellungen mit einem durchschnittlichen Zuschauerinteresse von 120 Personen zu realisieren. Der Regisseur betont, dass die Finanzierung durch mehr Sponsoren aus der Privatwirtschaft sichergestellt werden soll. Dieses Engagement soll dazu beitragen, das Format weiterzuentwickeln und mehr Menschen zu erreichen.
Die kulturelle Bedeutung von Nosferatu
„Nosferatu“ gilt als Urgestalt des modernen Vampirbooms und hat seit seiner Veröffentlichung einen immensen Einfluss auf das Genre gehabt. Der Charakter des Grafen Orlok, der in der Verfilmung anstelle von Dracula eingeführt wurde, wurde geschaffen, um rechtlichen Problemen mit den Literaturrechten zu umgehen. Der Film überlebte einen Gerichtsbeschluss aus dem Jahr 1925, der seine Vernichtung anordnete, da er schon im Ausland verkauft worden war und somit in verschiedenen Schnittversionen existiert.
Die ikonische Figur von Nosferatu, die auf den Beschreibungen des blutsaugenden Untoten aus Siebenbürgen basiert, hat nicht nur die Filmgeschichte beeinflusst, sondern auch in der Popkultur Spuren hinterlassen. Von der Kinderserie „SpongeBob Schwammkopf“ bis hin zu modernen Vampirfilmen wie „TWILIGHT: Biss zum Morgengrauen“ hat die Figur zahlreiche Adaptionen und Neuinterpretationen inspiriert.
Um das Erbe von „Nosferatu“ und die einzigartigen kulturellen Beiträge Wismars zu feiern, wird im Sommer 2025 außerdem „Die Dreigroschenoper“ aufgeführt, die ebenso eine faszinierende kulturelle Blütezeit darstellt.