
Am Freitag, den 17. Januar 2025, wird der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Werft in Wismar besuchen. Anlass seines Besuchs ist der jüngst erteilte Zuschlag für Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) zum Bau von U-Booten der Klasse 212CD. Der deutsche Auftrag umfasst den Bau von vier U-Booten und hat ein Volumen von 4,7 Milliarden Euro. Dieser Schritt wird als bedeutende Stärkung der maritimen Industrie in der Region angesehen.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und TKMS-Vorstandschef Oliver Burkhard werden ebenfalls an dem Werftbesuch teilnehmen. Nach dem Besuch wird Pistorius sich ins Goldene Buch der Stadt Wismar eintragen. Wismar steht vor einer entscheidenden Phase in seiner maritimen Entwicklung, die durch den neuen Auftrag für TKMS eingeläutet wird, wie kreiszeitung.de berichtet.
Auftragsdetails und zukünftige Perspektiven
TKMS hat den Auftrag erhalten, insgesamt sechs U-Boote der Klasse U212CD für die Deutsche Marine und Norwegen zu bauen. Diese Bestellung umfasst speziell vier U-Boote für Deutschland und zwei weitere für Norwegen, mit einem Gesamtauftragsvolumen von mindestens 4,97 Milliarden Euro, das durch Änderungswünsche potenziell noch steigen könnte. Parallel zu den U-Booten wird auch das Forschungsschiff „Polarstern II“ in Wismar gebaut, dessen Kosten auf etwa 1,2 Milliarden Euro geschätzt werden. Die Fertigstellung des Forschungsschiffs ist ebenfalls für 2030 geplant, während der Bau der U-Boote voraussichtlich 2027 beginnen soll, so ndr.de.
Die Tatsache, dass TKMS plant, einen dreistelligen Millionenbetrag in die Werft zu investieren, signalisiert das Bestreben des Unternehmens, die Produktionskapazitäten in Wismar auszubauen und den Standort zu einem entscheidenden Marineschiffbaustandort für Unter- und Überwasserschiffe zu entwickeln. Dieser Investitionsschritt könnte bis zu 1.500 neue Arbeitsplätze in der Region schaffen, was von der IG Metall begrüßt wird, die jedoch auch Klarheit über die zugesagten Jobs einfordert. Laut ndr.de sind schrittweise bis 2028 rund 800 Beschäftigte für den U-Boot-Bau und bis zu 1.500 für zusätzliche Überwasser-Aufträge geplant.
Regionale Auswirkungen und Bedenken
Die örtliche IG Metall hat bereits Bedenken geäußert, insbesondere bezüglich der rund 500 Beschäftigten, deren Verträge in naher Zukunft auslaufen. Der Bundestag hat die Verträge für den Bau der U-Boote bereits genehmigt, und die Vereinbarungen mit TKMS und der Bundeswehr wurden formell unterzeichnet. IG Metall fordert nun Klarheit über Beschäftigungsaussichten für alle betroffenen Arbeitnehmer, da der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten und die Create jobs eine schrittweise Entwicklung darstellen, die sich über mehrere Jahre erstrecken wird.
Obwohl die Entscheidung über die genaue Anzahl der in Wismar zu bauenden U-Boote noch offen ist und bei TKMS in Kiel liegt, sieht die Ministerpräsidentin Schwesig große Chancen für die maritime Industrie in der Region. Sie erhofft sich, dass dieser Auftragszuwachs nicht nur die Werft in Wismar stärkt, sondern auch eine positive Entwicklung für die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern einleitet.
Die politische Unterstützung und die Investitionen in die Werft sind entscheidende Faktoren, um die Zukunft der Schiffbauindustrie in der Region zu sichern. TKMS bleibt zwar mit seinem Hauptsitz in Kiel, doch wird Wismar eine zunehmend wichtige Rolle in der U-Boot- und Marineschiffbauproduktion spielen.