
Die „MSC Baltic III“, ein 205 Meter langer sowie 25.407 Brutto Registertonnen umfassender Frachter, ist am Samstagmorgen, dem 16. Februar 2025, vor der Westküste Neufundlands auf Grund gelaufen. Laut kn-online ereignete sich der Vorfall im Kontext einer Wintersturmwarnung, wo Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h gemeldet wurden.
Der Frachter befand sich auf dem Weg von Montreal nach Corner Brook, als seine Antriebsanlage versagte, und er etwa zwölf Meilen vor der Hafeneinfahrt zu treiben begann. In der Notlage setzte die Besatzung einen Mayday-Ruf ab, der schnell von der Küstenwache in Port aux Basques empfangen wurde. Alle 20 Besatzungsmitglieder konnten mittels Cormorant-Hubschraubern der kanadischen Luftwaffe in Sicherheit gebracht werden.
Bergungsmaßnahmen und Herausforderungen
Die Situation an Bord der „MSC Baltic III“ stellte die Rettungskräfte vor erhebliche Herausforderungen. Da nächtliche Sichtverhältnisse und hohe Wellen herrschten, war kein Schlepper in der Nähe, als das Schiff auf das Ufer bei Wild Cove zusteuerte. Versuche, die Drift des Containerschiffs durch Anker zu stoppen, scheiterten. Obwohl Bilder die Brandungswellen zeigen, die gegen das Schiff prallen, blieb der Rumpf zunächst unbeschädigt und alle Container verblieben an Bord.
Um die Bergungsarbeiten zu unterstützen, entsandte die kanadische Küstenwache den Eisbrecher „Henry Larson“ nach Corner Brook. Angesichts der Position der „MSC Baltic III“, die weitab größerer Häfen liegt, verzögert sich das Eintreffen starker Schlepp- und Bergungsgeräte. Vorkehrungen werden außerdem getroffen, um Konflikte im Falle eines Treibstoffaustritts aus den Treibstofftanks des Schiffes zu verhindern.
Technische Details und Betreiber
Die „MSC Baltic III“ wurde 2003 in Wismar gebaut und fährt unter einer libanesischen Flagge. Sie wurde ursprünglich unter dem Namen „Nordbaltic“ in Dienst gestellt und ist für den Transport von etwa 2.500 Containern ausgelegt. Aktuell hat das Schiff eine maximale Breite von 30 Metern und einen Tiefgang von 8,2 Metern. Der Schiffsbetreiber ist eine zypriotische Reederei, die die „MSC Baltic III“ in Charter für die Schweizer Mediterranean Shipping Company betreibt.
Laut VesselFinder ist der aktuelle Kurs des Schiffes auf dem Nordwestatlantik registriert, wobei die voraussichtliche Ankunft in Corner Brook am 10. Februar geplant war. Während der Unglücksphase war die Geschwindigkeit auf 5,1 Knoten registriert. Die zum Zeitpunkt des Vorfalls vorliegende Schiffsdaten zeigen die IMO-Nummer 9241475 und die MMSI-Nummer 636021252.
Die Untersuchung der genauen Umstände des Unglücks wird voraussichtlich durch das Bundesamt für Maritime Unfalluntersuchung (BSU) unterstützt. Die BSU ist eine Bundesoberbehörde, die verschiedene maritime Unfälle unabhängig untersucht, um die Ursachen sowie beitragende Faktoren zu klären. Ihr Ziel ist nicht nur, die Umstände zu ermitteln, sondern auch zukünftigen Unfällen vorzubeugen.