
Thomas Beyer, der Bürgermeister von Wismar, hat vom 2. bis zum 5. März 2025 die Partnerstadt Kemi in Finnland besucht. Eine Delegation bestehend aus Sylvia Bartsch, der Präsidentin der Bürgerschaft, Sibylle Donath, der Leiterin des Amtes für Tourismus und Kultur, Kerry Zander, der Leiterin des Amtes für nachhaltige Stadtentwicklung, sowie Benjamin Leers, einem Mitarbeiter der Pressestelle, begleitete ihn auf dieser wichtigen Reise. Hauptfokus des Austauschs war die nachhaltige Stadtentwicklung.
Kemi hat sich als Vorreiter in der Reduzierung des CO2-Ausstoßes positioniert und seit 2007 eine Senkung um über 60 % erzielt. Die Stadt hat Nachhaltigkeit in zentralen Bereichen wie Mobilität, Bauwesen, Abfallwirtschaft, Nahrungsmittelverwertung und Stadtgrün verankert. Neben dem Austausch über lokale Bestrebungen wurde die Entwicklung von Produktionskapazitäten für Ammoniak zur Nutzung für Wasserstoff thematisiert.
Umweltzertifizierung und nachhaltige Projekte
Kemi ist die erste umweltzertifizierte Gemeinde auf dem Festland Finnlands mit dem ISO 14001:2015 Umweltzertifikat. Dieses Zertifikat wurde im Februar 2019 für Bereiche wie Bildungs- und Kulturservices sowie technische Dienste vergeben. Auch alle Schulen in Kemi sind die ersten in Finnland, die dieses Umweltzertifikat erhalten haben. Dies ist eine bedeutende Errungenschaft, die die Verpflichtung der Stadt zur Verbesserung des Umweltschutzes und zur Verhinderung von Umweltverschmutzung unterstreicht.
Als Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategien hat Kemi im Dezember 2017 die UN-Nachhaltigkeitsziele (Agenda 2030) anerkannt. Außerdem wurde das Projekt „Grünes und nachhaltiges Kemi“ ins Leben gerufen, um umsetzbare Umweltpolitiken zu entwickeln und den Plastikverbrauch zu reduzieren. Stadtweite Programme arbeiten auf eine Verbesserung des Umweltbewusstseins von Mitarbeitern, Bewohnern und Unternehmen hin. Kemi plant, den Energieverbrauch bis 2025 um 7,5 % zu senken.
Wirtschaftliche und touristische Zusammenarbeit
Während des Besuchs in Kemi wurde das Potenzial zur Unterstützung lokaler Unternehmen durch Beratungs- und Informationsangebote erläutert. Die Gespräche umfassten auch die Idee, Gesprächsformate zwischen Industrievertretern beider Städte zu etablieren. Die Wismarer Delegation war besonders beeindruckt von der Kemi Areena, einem neuen Sporthallenbau aus Holz, der nicht nur als sportliche, sondern auch als umweltfreundliche Initiative gilt.
Der Tourismussektor spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in Kemi. Wintersportarten wie Schneemobilfahren, Eisfischen und Skifahren sowie Touren mit dem Eisbrecher „Sampo“ bieten zahlreiche Aktivitäten für Besucher. Eine Idee, den Eisbrecher in der Sommersaison nach Wismar einzuladen, wird derzeit geprüft.
Beide Städte haben außerdem die Möglichkeit von Fachkräfteaustauschen zwischen den Stadtverwaltungen erörtert. Darüber hinaus wurden Kontakte und Begegnungen für Kinder- und Jugendvertretungen sowie Studienreisen für Erwachsene und Projektreisen für Schüler vereinbart. Die Wismarer Delegation wurde herzlich empfangen, und die bisherigen Kontakte wurden als gut vorbereitet wahrgenommen.
Bürger, die an der finnischen Kultur und Geschichte interessiert sind, können sich an die Pressestelle der Hansestadt Wismar wenden. Die Zusammenarbeit zwischen Wismar und Kemi verspricht eine vielversprechende Initiative zur Förderung nachhaltigen Denkens und Handelns in beiden Städten.