
Der Tanker «Eventin», beladen mit rund 100.000 Tonnen Öl, wird aktuell vor den Hafen von Sassnitz auf Rügen geschleppt. Der Schleppverband, der am Sonntag erwartet wird, hat als Ziel die Reede des Stadthafens, die sich etwa vier Kilometer vor der Küste befindet. Die Situation ist besorgniserregend, da der Tanker in der Nacht zu Freitag einen Totalausfall aller Systeme erlitten hat, was dazu führte, dass er für mehrere Stunden führerlos in der Ostsee trieb. Glücklicherweise gelang es deutschen Einsatzschiffen am Freitagnachmittag, den Tanker mit einem Notfallschlepper zu sichern, bevor zwei weitere Schlepper eintrafen, um den Einsatz zu unterstützen.
Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich, denn die Reede des Stadthafens Sassnitz bietet eine bessere Schutzmöglichkeit für den Tanker als die ursprünglich geplante Strecke nordöstlich von Kap Arkona. Der Vorfall hat die Aufmerksamkeit von Umweltschützern auf sich gezogen, da Tanker-Incidenten in der stark befahrenen Kadetrinne der Ostsee, die ein Naturschutzgebiet ist, häufig vorkommen.Welt berichtet, dass solche Ereignisse nicht nur die Schifffahrt gefährden, sondern auch gravierende ökologische Konsequenzen haben können.
Risiken bei Tankerunfällen
Die Diskussion über die Gefahren von Tankerunfällen wird durch die aktuellen Ereignisse noch verschärft. Ein weiterer Vorfall mit dem Tanker „Annika“, der bereits in der Vergangenheit mit Kollisionen und Brandschutzmängeln in Verbindung gebracht wurde, verdeutlicht die Risiken, die mit dem Transport von Öl in dieser Region verbunden sind. Greenpeace hat wiederholt vor den potenziell katastrophalen Folgen gewarnt, insbesondere wenn etwa 1 Million Liter Schweröl in die Ostsee gelangen sollten. Schweröl ist hochgiftig, verdunstet nicht und bildet eine gefährliche Schicht auf der Wasseroberfläche, was für Seevögel und pelztragende Meerestiere besonders bedrohlich ist.Spiegel hat darauf hingewiesen, dass bereits in der Vergangenheit herbe Umweltkatastrophen durch ähnliche Vorfälle ausgelöst wurden.
Die Kadetrinne, ein Lebensraum für Schweinswale, Seevögel und wertvolle Steinriffe, stellt den ökologischen Wert dieser Region in den Vordergrund. Greenpeace hat am Beispiel der „Annika“ dokumentiert, wie wichtig es ist, solche Tanker schnellstmöglich in Notfallhäfen zu schleppen, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Diese Forderungen resultieren aus der Dringlichkeit, katastrophale Folgen für die natürliche Umgebung der Ostsee zu vermeiden.Greenpeace kritisiert die unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen und fordert stärkere Kontrollen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.
In Anbetracht der Gefahren, die vom geschleppten Tanker „Eventin“ und seinem gefährlichen Inhalt ausgehen, ist die umgehende und professionelle Reaktion der Einsatzkräfte von größter Bedeutung. Die Ausmaße der Bedrohung für die marine Umwelt in der Ostsee können catastrophic sein, und es bleibt zu hoffen, dass durch die getroffenen Maßnahmen Schlimmeres verhindert werden kann.