
Am heutigen 17. Februar 2025 stehen die Pegelstände der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern im Fokus. Laut Ostsee-Zeitung sind mehrere Messstationen betroffen, darunter Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald. Die begleitenden Daten beschreiben sowohl mittlere Wasserstände als auch Extremwerte, die für die Analyse der Hochwassergefahr entscheidend sind.
Das Konzept des „Mittleren Niedrigwasser“ (MNW) bezieht sich auf den durchschnittlichen Niedrigwasserstand über einen Zeitraum von zehn Jahren. Im Gegensatz dazu wird der „Mittlere Hochwasserstand“ (MHW) als durchschnittlicher Hochwasserstand in tidebeeinflussten Gewässern definiert. Beispielsweise beträgt der mittlere Wasserstand in Warnemünde 507 cm, während der niedrigste Wasserstand mit 332 cm, gemessen am 18. Oktober 1967, historische Relevanz hat.
Sturmflutwarnungen und deren Auswirkungen
Die Ostsee ist in verschiedene Sturmflut-Klassen eingeteilt. Eine Sturmflut wird definiert, wenn der Wasserstand 1,00 bis 1,25 Meter über dem mittleren Wasserstand liegt. Schwere Sturmfluten können Wasserstände von bis zu 2,00 Metern und mehr bewirken, was aktuelle Herausforderungen hinsichtlich Havarien und gefährlicher Pegelstände mit sich bringt. Die Tagesschau berichtete über eine Sturmflut im Oktober 2023, die in Schleswig-Holstein Schäden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht hat. Dennoch blieb Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise glimpflich davon betroffen, was Minister Till Backhaus auf die günstige Windrichtung zurückführte.
In der letzten Sturmflut, die im Oktober auftrat, wurden Schäden von etwa 56 Millionen Euro vermeldet. Insbesondere die Stadt Sassnitz sah sich mit einem Finanzbedarf von rund 42 Millionen Euro für die Wiederherstellung der Infrastruktur konfrontiert. Hierbei litten touristische Einrichtungen, Hafenschutzanlagen und auch Strand- sowie Dünenareale unter den fast unkontrollierbaren Wassermassen.
Notfallmaßnahmen und Verhaltensregeln
Angesichts der Naturgefahr, die von Sturmfluten ausgeht, sind Warnungen und Präventionsmaßnahmen entscheidend. Bei erhöhter Hochwassergefahr wird die Hochwasserzentrale aktiv, um die Bevölkerung über verschiedene Kanäle zu informieren, darunter Radio, Fernsehen und Social Media. Besonders wichtig sind Verhaltensregeln, die den Bürgern empfohlen werden: So sollten Strom und Gas abgestellt, wichtige persönliche Dinge in höhere Stockwerke gebracht und Lebensmittel- sowie Wasservorräte angelegt werden. Bei Räumungen sollte Handgepäck bereitgestellt sein.
Der gesamte Küstenschutz ist ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es ist bekannt, dass der Anstieg des Meeresspiegels durch den Klimawandel und lokale anthropogene Maßnahmen, wie die Eindeichung und Begradigung von Flüssen, die Ausgangsniveaus für Sturmfluten erhöhen können. Umweltbundesamt verweist darauf, dass die höchste Sturmflutgeschichte der Ostsee im Jahr 1872 stattfand, bei welcher 271 Personen ihr Leben verloren.
In den letzten Jahrzehnten haben extrem hohe Sturmfluten eine wiederkehrende Thematik in den Küstenregionen dargestellt. Zukünftige Sturmfluten könnten als Reaktion auf klimatische Veränderungen noch gefährlicher werden und umfassendere Schäden nach sich ziehen. Bei den Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten wird bereits sichtbar, dass die Ausrollung betroffener Infrastrukturen und die damit verbundenen Herausforderungen sorgfältig überwacht und geplant werden müssen, um die Sicherheit der Küstenbewohner zu gewährleisten.