
Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock wird 2025 zum ersten Mal einen Inklusionspreis vergeben. Der Preis steht unter dem Motto „Ausbildung und Arbeit – gelungene Inklusion ins Arbeitsleben“ und zielt darauf ab, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund, dass rund fünf Prozent der Arbeitslosen im Bezirk Rostock schwerbehindert sind. Die Behindertenbeauftragte Jennifer Burgert hebt hervor, dass zahlreiche Akteure diese Initiative unterstützen, um das inklusive Zusammenleben voranzutreiben.
Der Inklusionspreis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und hat dabei jeweils ein spezifisches Schwerpunktthema. Bewerbungen können von Einrichtungen und Unternehmen mit Mitarbeitern mit Behinderungen bis zum 31. Mai 2025 eingereicht werden. Auch Vorschläge für gelungene Beispiele der Inklusion sind willkommen. Die Verleihung des Preises findet am 20. September 2025 im Rahmen des Ehrenamtsballs der Behindertenhilfe statt.
Herausforderungen für Menschen mit Behinderungen
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben ist von gesellschaftlicher Bedeutung. Erwerbsarbeit stellt die primäre Einkommensquelle dar und hat auch immaterielle Vorteile wie eine feste Zeitstruktur und soziale Kontakte. Dennoch bleibt die Erwerbsquote von Menschen mit Schwerbehinderung hinter der der Gesamtbevölkerung zurück. Die Arbeitslosenquote für diese Gruppe liegt bei 11,5 Prozent, während sie für die Gesamtbevölkerung nur bei 7 Prozent liegt, wie die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert.
Ein zentrales Problem ist die Stigmatisierung sowie Vorurteile von Arbeitgebern, die oft Zweifel an der Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung haben. Diese Einstellungsvorbehalte tragen dazu bei, dass die Vermittlung in den Arbeitsmarkt häufig scheitert. Zudem spielen psychische Belastungen und Mobilitätseinschränkungen eine Rolle, die die Chancen auf eine Beschäftigung deutlich mindern.
Der Weg zur Inklusion
Die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 verabschiedet wurde, verpflichtet Staaten zur Schaffung von gleichen Chancen für Menschen mit Behinderungen. Die anstehende Vergabe des Inklusionspreises in Rostock ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung. Initiativen, die sich aktiv für Inklusion und die gleichberechtigte Teilhabe einsetzen, werden durch den Preis besonders gewürdigt, was die Sichtbarkeit und Bedeutung der Inklusion in der Gesellschaft erhöht.
Die Vergabe des Inklusionspreises stellt nicht nur eine Anerkennung dar, sondern beleuchtet auch die bestehenden Herausforderungen und ungleichen Chancen im Bereich der Erwerbstätigkeit für Menschen mit Behinderung. Die Initiative könnte ein Katalysator für weitere Maßnahmen sein, um die Beteiligung schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben zu erhöhen und Barrieren abzubauen.