Rostock

Rostock wehrt sich: 2.500 Menschen demonstrieren gegen Rechtsradikale!

Am 27. Januar 2025 versammelten sich bis zu 400 Menschen in Rostock, um gegen einen Infostand der AfD im studentischen Viertel Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) zu demonstrieren. Die Demonstranten äußerten ihre Forderungen nach Vielfalt und Respekt mit Slogans wie „Ganz Rostock hasst die AfD“ und „Alle zusammen gegen den Faschismus“. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Vereinen Rat und Tat sowie CSD Rostock. Die Stimmung war entschlossen, aber friedlich, während eine Gruppe von Musikern für Unterhaltung sorgte.

Die Polizei war mit etwa 150 Beamten im Einsatz, um die Demonstranten von AfD-Anhängern zu trennen. Polizeisprecherin Anne Schwartz berichtete von einem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstration, wies jedoch darauf hin, dass einige Teilnehmer vermummt waren und damit gegen das Versammlungsgesetz verstießen. Ein großes Graffiti an der Mauer zum Ulmencampus fiel den Beamten ebenfalls auf und transparente mit klaren Botschaften an die Öffentlichkeit waren ebenfalls Teil der Protestaktion.

AfD-Infostand und umstrittene Diskussionsrunde

Parallel zur Demonstration fand im Audimax der Universität Rostock eine Diskussionsrunde mit fünf Direktkandidaten für die Bundestagswahl statt, an der die AfD-Kandidatin Steffi Burmeister nicht teilnahm. Burmeister kritisierte diese Ausgrenzung und stellte den Infostand unter das Motto „Für freie Meinungsbildung“. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) erklärte, dass eine Diskussion mit mehr Teilnehmern die vertiefte Debatte erschweren würde, was der AfD-Politikerin als „frech und unmöglich“ erschien.

Burmeister äußerte, dass sie von der Polizei vor dem Infostand gewarnt wurde, da dieser Ort als „Wohnzimmer der Antifa“ gelte. Besondere Brisanz erhielt die Veranstaltung durch den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, was bei den Demonstranten für zusätzlichen Ärger sorgte. Burmeister wies darauf hin, dass sie den Termin nicht selbst festgelegt habe, was jedoch nicht im Kern der Proteste gegen ihre Partei fiel.

Widerstand gegen rechte Tendenzen in Mecklenburg-Vorpommern

Im Gegensatz dazu fand eine Demonstration von Jens Kaufmann gegen die Ampelkoalition statt, an der laut Polizei etwa 250 Menschen teilnahmen. Die Polizei musste beide Kundgebungen trennen, da die Teilnehmer der Kaufmann-Demo durch die Innenstadt marschieren wollten, was aus Sicherheitsgründen untersagt wurde.

Diese Manifestationen sind Teil einer größeren Bewegung in ganz Deutschland, wo in Städten wie Potsdam, Berlin, Hamburg und Kiel bereits Zehntausende für die Demokratie demonstriert haben. Anzeichen für eine zunehmend mobilisierte Gesellschaft gegen rechte Ideologie sind nicht zu ignorieren, und der Antifaschismus bleibt ein zentrales Thema in der deutschen politischen Debatte. Historische Kontexte zeigen, dass Antifaschismus in der DDR eine Integrationsideologie darstellte, die verschiedene politische Kräfte vereinte, und auch nach der Wende ein wichtiges politisches Instrument blieb. Diese Dynamik zeigt sich auch in den aktuellen Ereignissen in Rostock und darüber hinaus.

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