
Am Donnerstag, den 7. Februar 2025, ereignete sich in der Rostocker Altstadt ein schwerer Übergriff auf eine 36-jährige Frau, der als versuchter Totschlag eingestuft wird. Der Vorfall fand um 11:50 Uhr in einem Hinterhof an der Ecke Grubenstraße/Krämerstraße statt, wie ndr.de berichtet. Die Frau, die aus Syrien stammt und im Landkreis Rostock wohnhaft ist, wurde bei einem mutmaßlichen Messerangriff schwer verletzt. Nach einer Notoperation befindet sie sich jedoch in einem stabilen Zustand.
Zeugen berichteten, dass der Täter ein unbekannter, korpulenter Mann war, der etwa 1,75 Meter groß und schätzungsweise zwischen 40 und 50 Jahre alt ist. Während der Flucht trug er eine dunkle Wattejacke mit Kapuze, blaue Jeans, einen dunklen Schlauchschal sowie eine weiße Mütze. Hinweise auf den Täter werden von der Polizei unter der Telefonnummer 0381/49161616 entgegengenommen. Bisher konnte die Tatwaffe, von der Zeugen sprechen, nicht gefunden werden, und die Ermittlungen stehen noch am Anfang.
Reaktion und Versammlung in der Innenstadt
In der darauffolgenden Nacht versammelten sich etwa 65 Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren in der Rostocker Innenstadt. Diese Versammlung war eine Reaktion auf den versuchten Totschlag und sollte dazu dienen, „in der Stadt Präsenz zu zeigen“. Die Polizei sicherte die Ansammlung mit mehreren Funkstreifenwagen der Polizeiinspektion Rostock sowie des Landesbereitschaftspolizeiamtes Mecklenburg-Vorpommern ab. Die Gruppe bewegte sich ohne offensichtlich gewaltsame Aktionen über die Kröpeliner Straße in Richtung Doberaner Platz und löste sich am Parkplatz am Speicher selbstständig auf.
Augenzeugen berichteten, dass die Frau während des Angriffs schwer verletzt wurde und sofort daraufhin Notruf bei der Polizei einging. Während der Sicherheitskräfte in der Innenstadt beobachtet wurden, konnte eine Verbreitung von Spekulationen und Gerüchten durch die Polizei nicht bestätigt werden. Auch darüber, ob mehrere Personen bei dem Vorfall verletzt wurden, gibt es bislang keine bestätigten Berichte, wie welt.de informiert.
Kontext der Gewalt gegen Frauen
Der Rostocker Vorfall tritt vor dem Hintergrund steigender Straftaten gegen Frauen in Deutschland auf. Laut dem Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“, welches vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlicht wurde, ist die Zahl vorurteilsgeleiteter Straftaten gegen Frauen im Jahr 2023 um 56,3 % gestiegen. Dies betrifft auch schwere Gewaltdelikte, die auf Frauen abzielen. Im Jahr 2023 wurden 938 Tötungsdelikte an Frauen registriert, wobei über 68 % dieser Taten im Bereich häusliche Gewalt stattfanden, wie bka.de berichtet.
Die Zunahme von Gewalt gegen Frauen wirft daher Fragen zur gesellschaftlichen Gefährdung auf und betont die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und Opferschutz. Während die Ermittlungen zu dem Vorfall in Rostock weiterlaufen, bleibt die Sicherheit von Frauen in Deutschland ein zentrales Thema, das mehr denn je in der öffentlichen Diskussion steht.