Rügen

20 Meter hohe Kreidefelsen stürzen: Rügens Natur bleibt gefährdet!

Die Wissower Klinken auf der Halbinsel Jasmund in Rügen galten bis zu ihrem dramatischen Abbruch im Jahr 2005 als Hauptattraktion der Insel. Diese imposanten Kreidefelsen waren nicht nur geologisch bedeutsam, sondern auch bei etwa 1,5 Millionen Touristen jährlich äußerst beliebt. Am 24. Februar 2005 ereignete sich ein spektakulärer Abbruch, bei dem die Hauptzinnen, bis zu 20 Meter hoch, in die Ostsee stürzten und dabei etwa 50.000 Kubikmeter Kreide ins Meer rissen.

Bereits im Vorfeld des Abbruchs wiesen zahlreiche Anzeichen auf die Instabilität der Felsen hin. Manfred Kutscher vom Nationalparkamt Rügen hatte bereits 2004 auf die Gefahren aufmerksam gemacht, wobei mehrere Abbrüche und Risse in den Jahren zuvor entdeckt wurden. Ein Jahr vor dem großen Abbruch wurden sechs Risse identifiziert, und eine Woche vor dem Ereignis stürzten bereits 1.000 Kubikmeter Kreide ins Wasser. Erosion durch Meeresbrandung, innere Spannungen und klimatische Faktoren, wie Frost und Feuchtigkeit, führten zu diesen Veränderungen.

Ursachen für die Erosion

Die geologischen und klimatischen Bedingungen der Region spielen eine zentrale Rolle bei der Erosion der Kreidefelsen. Massiver Niederschlag und Frost ließen gefrorenes Wasser in die Felsen eindringen, was zusammen mit der Brandung den Abtrag der Felsen beschleunigte. Dr. Ingolf Stodian, Geologe vom Nationalpark Jasmund, erklärt, dass steilere und zerfurchte Klippen oft Vorboten bevorstehender Abbrüche sind. Auch die steigende Meeresspiegelhöhe, die in den letzten 100 Jahren messbar gestiegen ist, verstärkt die Erosion an Rügens Steilküste.

Die Umgebung der Wissower Klinken ist durch häufige Kreideabbrüche geprägt. Ein weiterer schwerer Abbruch ereignete sich im August 2011, als bei einem Vorfall über 100 Meter Länge rund 30.000 Kubikmeter Kreide 70 Meter tief stürzten. Auch in diesem Fall waren massive Regenfälle die Hauptursache für den Abrutsch, was die wiederkehrenden Muster verdeutlicht, die die Klinken umgeben.

Tourismus und Sicherheitsmaßnahmen

Um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, werden regelmäßig Warnhinweise am Steilufer angebracht. Trotz der Gefahren zieht die Region nach wie vor viele Touristen an, die die beeindruckende Steilküste erfahren möchten. Die Einwohner Rügens verabschiedeten sich am 13. März 2005 mit einem emotionalen Konzert im Nationalparkzentrum von den Wissower Klinken. Man hatte die Felsen als ein Symbol der Natur und als Teil des kulturellen Erbes betrachtet.

Die Wissower Klinken sind nicht nur ein bedeutendes geologisches Phänomen, sondern sind auch kulturell von Relevanz. Es wird oft fälschlicherweise angenommen, dass die Klinken als Vorlage für Caspar David Friedrichs berühmtes Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ dienten, although sie erosionsbedingt erst nach der Entstehung des Kunstwerks entstanden sind. Heute bleibt der Erhalt der Kreidefelsen eine Herausforderung, und Diskussionen über die Möglichkeit von Stabilisierungsmaßnahmen sind nach wie vor aktuell. Diese Maßnahmen wurden jedoch als teuer und nicht im Einklang mit den Schutzzielen des Nationalparks angesehen.

Abschließend ist festzuhalten, dass trotz der ständigen Erosionsprozesse und der Gefahren, die diese hübschen, aber fragilen Naturwunder mit sich bringen, die Wissower Klinken ein faszinierendes Beispiel für die Schönheit und Macht der Natur bleiben. Sie erzählen von der Geschichte der Erde und der Veränderungen, die sie im Laufe der Zeit durchlaufen hat.

Weitere Informationen über die Wissower Klinken finden Sie unter NDR, Wikipedia und Deutsche Welle.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
m.dw.com

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