
Die Kriminalpolizei hat eine Reihe von Betrugsfällen untersucht, bei denen sich Täter als Bankmitarbeiter ausgeben, insbesondere in den Regionen Boizenburg, Gadebusch, Schwerin und Rostock. Am 3. Februar 2025 meldete die Polizei, dass ein 36-jähriger Mann aus Boizenburg am Donnerstagabend einen Anruf von einem vermeintlichen Bankmitarbeiter erhalten hatte. Dieser informierte ihn über einen angeblichen Transaktionsfehler und forderte ihn auf, drei Echtzeitüberweisungen vorzunehmen, um die Situation zu klären. Der Mann fiel auf den Betrug herein und verlor dabei einen Betrag im vierstelligen Bereich. Diese Masche ist Teil einer größeren Serie, die in den genannten Regionen verzeichnet wurde, wobei die Polizei dringend vor solchen Betrugsversuchen warnt und Empfehlungen zur eigenen Sicherheit gibt, um insbesondere ältere Menschen zu schützen.
Die Kriminalpolizei betont, dass es keine Unterschriften oder speziellen Sicherheitsmerkmale von Banken gibt, die solche Anfragen legitimieren könnten. Die Opfer sollten niemals persönliche Informationen wie Bankdaten oder Zugangsdaten an unbekannte Anrufer weitergeben. Zudem ist es wichtig, Unbekannten keinen Zugriff auf den eigenen Computer zu gewähren – etwa durch die Installation von Fernwartungssoftware. Wer Zweifel an der Echtheit eines Anrufs hat, wird angehalten, direkt die eigene Bank zu kontaktieren, um die Situation zu überprüfen. Zudem werden weitere Geschädigte aufgefordert, sich bei der örtlichen Polizeidienststelle zu melden.
Cybersicherheitsmonitor zeigt besorgniserregende Trends
Der aktuelle Cybersicherheitsmonitor 2024 hat einige interessante, aber auch besorgniserregende Ergebnisse hervorgebracht. Besonders auffällig ist, dass 44 % der Befragten von Cyberkriminalität in Form von Online-Betrugsversuchen betroffen waren, zu denen auch Identitätsdiebstahl gehört. Diese Rückgänge in der Nutzung von Schutzmaßnahmen verdeutlichen das Risiko, dem viele Menschen ausgesetzt sind, auch wenn nur 36 % der Befragten ihr persönliches Risiko als hoch einschätzen. Besonders alarmierend ist die Erkenntnis, dass 28 % der 16- bis 22-Jährigen Opfer von Online-Banking-Betrug wurden, was das Bewusstsein für diese Risiken unter jungen Erwachsenen in Frage stellt.
Befragte ergreifen im Durchschnitt 3,9 Schutzmaßnahmen gegen Cyberkriminalität, wobei Antivirenprogramme und sichere Passwörter die häufigsten Maßnahmen darstellen. Allerdings ist die Nutzung dieser Schutzmaßnahmen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, was auf eine wachsende Sorglosigkeit hinweist. Dr. Stefanie Hinz, Landespolizeipräsidentin, warnte vor sorglosem Verhalten im Internet und appellierte an die Bürger, verdächtige Vorfälle bei der Polizei zu melden.
Einschätzung der Zukunft
Die Polizei und Cyberexperten betonen die Notwendigkeit, Cybersicherheit in den Fokus der Bevölkerung zu rücken und technische Lösungen zu entwickeln, die Nutzer effektiver schützen können. Die steigende Vernetzung und der zunehmende Einsatz von Smart-Home-Geräten machen es umso wichtiger, dass jeder Einzelne für seine digitale Sicherheit Verantwortung übernimmt. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass Betrug im Online-Bereich die häufigste Deliktform ist und das Vertrauen in digitale Dienste stark beeinträchtigt wird. Daher ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.