
Die Gemeindevertretung von Gägelow hat eine bedeutende Entscheidung getroffen, die Auswirkungen auf das beliebte Festival „Jamel rockt den Förster“ haben könnte. Erstmals wird eine Gebühr für die Nutzung der Gemeindeflächen erhoben, die für das Festival erforderlich sind. Diese Gebühr beträgt 70 Cent pro Quadratmeter. Bei einer Fläche von etwa 1,5 Hektar summiert sich die Gesamtsumme auf etwa 10.500 Euro.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in ihrer Reaktion auf diese Maßnahme appelliert, das Engagement der Veranstalter nicht zu gefährden. Sie bezeichnete das Engagement des Ehepaares Lohmeyer, die das Festival seit seiner Gründung im Jahr 2007 ins Leben gerufen haben, als Beispiel für bemerkenswerte Zivilcourage. Unterdessen hat Birgit Lohmeyer angekündigt, die rechtliche Grundlage des Beschlusses der Gemeinde prüfen zu lassen, da unklar ist, ob das Festival in der geplanten Form im August stattfinden kann.
Gemeindebeschluss und rechtliche Schritte
Die Entscheidung zur Gebühr wurde in einer nicht-öffentlichen Sitzung mit 8 zu 4 Stimmen getroffen. Interessanterweise gab es auch eine Abstimmung über ein generelles Ende der Verpachtung, die jedoch mit 10 zu 2 Stimmen abgelehnt wurde. In der Vergangenheit hatte das Festival, das jährlich etwa 3.500 Besucher anzieht, zunehmend Gegenwind aus der Gemeinde erfahren, was seine Organisation erschwerte.
Im letzten Jahr hatten die Lohmeyers aufgrund von angeblichen Umweltvergehen rechtliche Schwierigkeiten, doch das Verfahren wurde eingestellt. Trotz aller Widrigkeiten bleibt das Festival ein wichtiger Teil der Widerstandsbewegung gegen Rechtsextremismus. Im vergangenen Jahr traten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz auf, und das Festival zog rund 6.000 Zuschauer an, was mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr waren. Die Hengstsituation zeigt, wie die Diskussion um Rechtsextremismus in der Gesellschaft weiterhin an Dringlichkeit gewinnt.
Ein Zeichen der Zivilgesellschaft
Das Festival ist nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein symbolisches Treffen für alle, die sich gegen Rechtsextremismus einsetzen. In Zeiten, in denen rechtsextreme Tendenzen in Teilen der Gesellschaft immer stärker werden – zuletzt sichtbar bei einem konspirativen Treffen von Rechtsextremisten mit AfD-Politikern im November 2023 – ist der Einsatz des Ehepaars Lohmeyer ein bedeutendes Zeichen der Zivilgesellschaft, das in Verbindung mit der breiten Gegenbewegung steht.
Angesichts der bundesweiten Herausforderungen der extremen Rechten ist es wichtiger denn je, sich mit Zivilcourage und einer entschlossenen Haltung der Demokratie entgegenzustellen. Initiativen wie das Festival „Jamel rockt den Förster“ bieten nicht nur Raum für kulturellen Austausch, sondern fördern auch die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus.
Zusammenfassend bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die Gebühren und das Festival weiter entwickeln wird. Ein entschlossener Einsatz seitens der Veranstalter und der Befürworter könnten jedoch entscheidend sein, um das wichtige Event auch in Zukunft zu ermöglichen – als Symbol für Widerstand und Hoffnung in turbulenten Zeiten.
Mehr über die Hintergründe und die Entwicklungen rund um das Festival können Sie in den Artikeln von Merkur, NDR und Deutschlandfunk nachlesen.