
Das Rügen-Hotel in Sassnitz, ein Relikt aus DDR-Zeiten, wird zurzeit umfassend renoviert, um eine neue Ära einzuläuten. Der Eigentümer Hannes von Kroge hat über zehn Millionen Euro investiert, um das Hotel modern und einladend zu gestalten. Die Renovierungsarbeiten umfassen unter anderem die Einrichtung einer Sky-Bar, eines Spa-Bereichs und diverser weiterer Verbesserungen, die auf die Bedürfnisse moderner Reisender zugeschnitten sind. Doch während der Arbeiten stießen die Bauarbeiter auf einen geheimen Raum, der nicht in den Bauplänen verzeichnet war, und der möglicherweise eine Abhörstation der Stasi war, wie moin.de berichtet.
Die Entdeckung des geheimen Raums sorgt für Aufsehen und wirft Fragen auf über die Nutzung des Hotels während der DDR-Zeit. Das Rügen-Hotel war in den 70er Jahren ein beliebter Ort für hochrangige Gäste und westliche Besucher, die in dieser deutschen Region Urlaub machten. Es ist bekannt, dass die Stasi in Hotels an der Ostsee aktiv war, und viele Mitarbeiter der Organisation hatten im Hotel möglicherweise einen besonderen Zugang zu den westlichen Touristen, die für zollfreien Einkauf in die DDR reisten, wie der Berliner Kurier hervorhebt.
Die Stasi und das Rügen-Hotel
Das Hotel wurde 1969 von der Mitropa-Generaldirektion nahe dem Hafen in Sassnitz eröffnet und bot seinen Gästen umfangreiche Annehmlichkeiten, einschließlich 120 Zimmer, zwei Restaurants, ein Café sowie ein Schwimmbad. Die Ausstattung war darauf ausgelegt, sowohl den Urlaubern aus Skandinavien als auch den heimischen DDR-Bürgern gerecht zu werden. Der geheime Raum könnte nach dem Bau des Hotels eingerichtet worden sein, möglicherweise sogar von einer schwedischen Firma, die am Bau beteiligt war. Diese Verbindung lässt Raum für Spekulationen über die Funktion des geheimen Raums und dessen mögliche Nutzung für Stasi-Aktivitäten, berichtet ndr.de.
Die Stasi, bekannt für ihre umfassende Überwachung, könnte im Rügen-Hotel ein strategisches Hauptquartier genutzt haben, besonders wegen der westlichen Gäste, die dort übernachteten. Gleichzeitig war dieses Hotel, ähnlich wie das Hotel Neptun in Warnemünde, ein bedeutender Rückzugsort für prominente Persönlichkeiten. Das Neptun-Hotel, eröffnet 1971, wurde im Volksmund als „Stasi-Hotel“ bekannt und war eng mit den Machenschaften des DDR-Geheimdienstes verbunden. Es diente sowohl westlichen als auch DDR-Gästen als Unterkunft, darunter viele hochrangige Politiker, wie aus den Berichten hervorgeht.
Geplante Wiedereröffnung und historische Ausstellung
Die Renovierung des Rügen-Hotels soll im Sommer 2025 abgeschlossen sein. Geplant ist die Eröffnung mit 120 komfortablen Zimmern, die zu Preisen zwischen 120 und 200 Euro pro Nacht angeboten werden. Darüber hinaus wurde angekündigt, dass der entschlüsselte geheime Raum Teil einer zukünftigen Ausstellung über die Geschichte des Hotels und dessen Vergangenheit in der DDR-Zeit werden soll. Diese Initiative soll den Gästen Einblicke in die verborgenen Geschichten des Hauses geben und gleichzeitig die komplexe Geschichte der Ostsee-Region dokumentieren, wie moin.de zusammenfasst.
Die Aufdeckung solcher Geheimnisse kann dazu beitragen, das Erbe der DDR zu verstehen und gleichzeitig das heutige Image des Hotels zu formen. Die Verbindung zwischen dem Rügen-Hotel und den geheimen Aktivitäten während der Teilung Deutschlands wirft Fragen auf, die bis heute in der Öffentlichkeit diskutiert werden.