
In der Justizvollzugsanstalt (JVA) „Franzenshöhe“ in Stralsund wird derzeit an der Aufarbeitung historischer Sitzbänke gearbeitet. Diese denkmalgeschützten Bänke, die in den Schillanlagen und im Hans-Lucht-Garten der Stadt aufgestellt sind, werden bis Ostern im Lager der JVA aufbewahrt. Der geplante Rückkehrtermin wurde von den Verantwortlichen festgelegt.
Die Häftlinge haben in einem aufwendigen Prozess mehrere Bänke aufgearbeitet. Zu den durchgeführten Arbeiten zählten das Auseinanderschrauben, Reinigen, Schleifen und zweimalige Lackieren der Bänke. Diese Initiative hat nicht nur ein ästhetisches Ziel, sondern trägt auch zur Resozialisierung der Insassen bei.
Positive Effekte für Inhaftierte
Mathias Wasilew, der Koordinator der JVA-Werkstatt, hebt hervor, dass die Arbeit in der Werkstatt positive Auswirkungen auf die Häftlinge hat. „Das Arbeiten an den Bänken bietet den Insassen die Möglichkeit, zu lernen, das Selbstwertgefühl zu stärken und der Gesellschaft etwas zurückzugeben“, erklärt Wasilew. Dies ist besonders wichtig im Rahmen der Resozialisierung, die einen zentralen Aspekt der Justizvollzugsarbeit darstellt.
Balázs Fazekas, Abteilungsleiter für Grün- und Parkanlagen, betont, dass die Qualität der handwerklichen Arbeit, die in der JVA verrichtet wird, für die Stadtmitarbeiter nicht zu erreichen sei. Die städtischen Angestellten haben nicht die Möglichkeit, in einer beheizten Halle zu arbeiten, was die Aufgabe in den Wintermonaten erheblich erschwert.
Weitere Aufträge und Kooperationen
Zusätzlich zu den historischen Bänken haben die Häftlinge auch Aufträge zur Aufarbeitung von Bänken aus Knieper West übernommen. Diese Bänke werden jedoch geölt statt lackiert, was einen weiteren Aspekt in der handwerklichen Ausbildung der Insassen darstellt. Ende Februar wurden die restaurierten Bänke vom Amt für stadtwirtschaftliche Dienste abgeholt, sodass die Rückkehr der Bänke zu den vorgesehenen Standorten rechtzeitig zu Ostern geplant ist.
Ein weiterer Kooperationspartner ist die Gemeinde Binz, die ebenfalls ihre Bänke zur Aufarbeitung in die JVA Stralsund bringt. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie Justizvollzugsanstalten durch Handwerksprojekte nicht nur den Insassen helfen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten können.
Die Initiative zur Aufarbeitung der Bänke ist somit mehr als nur eine Reparaturmaßnahme. Sie ist ein Zeichen für eine gelungene Integration und Resozialisierung von Menschen, die einen Neuanfang anstreben. Die Wertschätzung der handwerklichen Leistungen in der JVA wird in der Stadt Stralsund besonders geschätzt.
Die Restaurierung der Bänke unterstreicht die Wichtigkeit von sozialen Projekten. Durch die Verbindung von Handwerk und sozialer Verantwortung wird sowohl die Gemeinschaft als auch die individuelle Entwicklung der Inhaftierten gefördert. Diese Art der Arbeit könnte daher als Modell für weitere Institutionen dienen.
NDR berichtet, dass die Arbeitsleistung der Häftlinge, insbesondere im Hinblick auf die Aufarbeitung von Kulturgut, positiv gewertet wird. Dies könnte langfristig auch zu einer besseren gesellschaftlichen Integration der Inhaftierten führen.
Ostsee-Zeitung fügt hinzu, dass zum Ziel dieser Maßnahmen auch die Stärkung des Selbstwertgefühls der Inhaftierten gehört. Dieses Projekt ist in der Region von erheblichem sozialen Wert.