
Am 4. Februar 2025 warnt der Deutsche Wetterdienst vor Hochwasser an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern. Diese Warnung erfolgt infolge einer Sturmflut, die in den kommenden Tagen erwartet wird. Laut der Ostsee-Zeitung sind die betroffenen Messstationen in Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald.
Die Definition von Hochwasser in dieser Region beruht auf bestimmten Pegelständen. Der „Mittlere Niedrigwasser“ (MNW) in Warnemünde beträgt 407 cm, während der „Mittlere Hochwasser“ (MHW) bei 617 cm liegt. Historisch gesehen gab es am 13. November 1872 den höchsten Hochwasserstand (HHW) mit 770 cm in Warnemünde. Dagegen wurde der niedrigste Wasserstand (NNW) am 18. Oktober 1967 mit 332 cm erfasst.
Sturmflut-Klassifikation
Die Sturmflut wird in verschiedene Klassen eingeteilt: Eine Sturmflut tritt auf, wenn das Wasser 1,00 bis 1,25 m über dem mittleren Wasserstand steht. Eine mittlere Sturmflut liegt bei 1,25 bis 1,50 m, während eine schwere Sturmflut über 1,50 m bis 2,00 m reicht. Extremere Lage werden als sehr schwere Sturmflut definiert, wenn die Wasserstände über 2,00 m ansteigen. Diese Klassifizierungen sind entscheidend, um die Risiken für die Küstengebiete zu bewerten und die Bevölkerung zu warnen.
Die Warnungen werden durch Hochwasserzentralen sowie lokale Behörden verbreitet. Es existieren verschiedene Warnkanäle, darunter Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten, Warn-Apps und soziale Medien. Während des letzten schweren Sturmfluts im Oktober entstanden Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro, was zu nötigen Ausgaben von 42 Millionen Euro für die Infrastrukturwiederherstellung in der Stadt Sassnitz führte. Zudem verursacht die Verlust von Sand an Stränden und Dünen durch künstliche Aufspülungen einen finanziellen Schaden von etwa 6 Millionen Euro.
Aktuelle Wetterlage und Hochwasserwarnungen
Nicht nur die Ostseeküste ist betroffen; auch der Süden Deutschlands verzeichnet massive Niederschläge. Bereits seit Freitag, dem 3. Februar, fielen in Kißlegg, Baden-Württemberg, 130 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 24 Stunden – fast den monatlichen Durchschnitt. Auch in Bad Wörishofen in Bayern wurden 129 Liter gemessen, was zu Überflutungen und Hochwasser führte. Laut der Stern sind die Niederschläge so erheblich, dass sie den Monatswert eines ganzen Monats bereits in einem einzigen Tag übersteigen.
Die aktuelle Karte des übergreifenden Hochwasserportals zeigt die Pegelstände deutlich an. In zahlreichen Regionen sind offizielle Warnungen für großes und sehr großes Hochwasser ausgewiesen. Rote Gebiete auf der Karte deuten auf akute Gefahren hin, während violette Gebiete eine sehr große Hochwasserwarnung signalisieren. In verschiedenen Farbcodes sind auch mittlere (orange) und kleine Hochwasser (gelb) verzeichnet. Einige Bereiche sind nur vorwarnend (gestrichelt) und andere zeigen eine Entwarnung (grün) an. Momentan gibt es jedoch keine aktuellen Daten für Nordrhein-Westfalen.
Die kommenden Tage dürften entscheidend dafür sein, wie sich die Lage an der Küste und im Süden Deutschlands weiter entwickelt. Die Behörden raten zur Vorsicht und zur Berücksichtigung der neuesten Wetterberichte und Warnungen.