Rügen

Kapitän Mihaylov rettet havarierenden Tanker „Eventin“ vor Rügen!

Am 10. Oktober 2024 kam es vor der Küste Rügens zu einem schwerwiegenden Vorfall, als der Öltanker „Eventin“ aufgrund eines Blackouts manövrierunfähig wurde und in der Ostsee trieb. Der 274 Meter lange Tanker, der mit 99.000 Tonnen Öl beladen war, alarmierte sofort die zuständigen Stellen. Am Nachmittag des gleichen Tages wurde Nikolay Mihaylov, Kapitän des Schlepperboots „VB Luca“, und sein Team zur Havariebeseitigung hinzugezogen, um die gefährliche Situation zu entschärfen. Mihaylov, der bereits seit 13 Jahren als Schlepperkapitän tätig ist und seit acht Monaten für die Deutsche Regas im LNG-Terminal Mukran arbeitet, stellte eine Verbindung zu dem strauchelnden Tanker her. Trotz teils drei Meter hohen Wellen und Sturmbedingungen war es gelungen, den Tanker mit Hilfe von drei weiteren Schiffen zu sichern.

Die ersten Maßnahmen zur Unterstützung und Absicherung des Tankers wurden vom Havariekommando koordiniert. Die Behörde plante, den Tanker aufgrund einer Starkwind-Warnung weiter von der Küste zu bewegen. Im Laufe des Einsatzes wurden zwei Schleppleinen beschädigt, jedoch blieb der Tanker stets mit mindestens zwei anderen Schiffen verbunden. Am 11. Oktober entschied das Havariekommando, die „Eventin“ näher an die Küste zu schleppen, was schließlich am Morgen des 12. Oktober gelungen ist. Der Tanker wurde an eine Position gebracht, die nur wenige Kilometer vor Sassnitz lag.

Struktur des Havariekommandos

Das Havariekommando, offiziell bekannt als Central Command for Maritime Emergencies (CCME), wurde am 1. Januar 2003 ins Leben gerufen. Es fungiert als zentrale Anlaufstelle für maritimes Notfallmanagement in der Nordsee und der Ostsee. Der Sitz des CCME befindet sich in Cuxhaven, und es besteht aus etwa 40 Mitarbeitern, die in fünf Abteilungen tätig sind. Diese Abteilungen stellen sicher, dass im Falle komplexer Notfälle alle notwendigen Kräfte effektiv koordiniert werden.

Am 12. Januar 2025 endete die Gesamteinsatzleitung des Havariekommandos, die zuvor aufgrund der Ereignisse rund um den Tanker „Eventin“ übernommen wurde. Die Einsatzleitung wurde um 20:00 Uhr an das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee übergeben, da die Lage um den Tanker mittlerweile als stabilisiert galt und keine akute Gefahr mehr bestand. Dank der effizienten Zusammenarbeit verschiedener Kräfte, einschließlich des Schlepperteams und medizinischer Fachkräfte, war eine Evakuierung der 24-köpfigen Besatzung des Tankers nicht erforderlich.

Aktueller Status des Tankers

In den folgenden Tagen blieben Schlepper des Terminals mit der Sicherung des Tankers beschäftigt. Die Hauptmaschine des „Eventin“ war inzwischen wieder funktionsfähig, und der Kapitän bat um Erlaubnis zum Auslaufen. Jedoch haben die deutschen Behörden das Auslaufen des Tankers bislang untersagt. Technische und Zollprüfungen wurden eingeleitet, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann.

Das Havariekommando bleibt in Kontakt mit der Reederei des Tankers, während frische Vorräte und Benzin für die Notstromgeneratoren geliefert werden sollen. Am Einsatz wirkten unter anderem der Notschlepper „VB Bremen“, „VB Meteor“ sowie die Bundespolizei mit einem Hubschrauber und einem Schiff mit. Dank sensorunterstützter Überwachung durch ein Flugzeug der Do 228 blieb die Lage weiterhin unter Kontrolle. Es wurde kein Ölaustritt festgestellt, was eine positive Nachricht für den Umweltschutz bedeutet.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
havariekommando.de
Mehr dazu
havariekommando.de

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