
Die Diplom-Meteorologin und Wettermoderatorin Michaela Koschak hat sich am Kap Arkona auf Rügen niedergelassen, wo sie seit Januar im Wetterteam des Nordmagazins aktiv ist. Zusammen mit ihren Kollegen Stefan Kreibohm und Thomas Globig stellt sie täglich die Wetterprognosen vor. Ihre Erfahrungen als Wettermoderatorin beim MDR über zwei Jahrzehnte ermöglichen es ihr, diese Aufgabe mit großer Expertise zu meistern. Koschak beschreibt ihre neue Umgebung als faszinierend und berichtet über einen „schockverliebten“ Bezug zur Natur und dem Meer. Ihr Arbeitsplatz, ein kleiner Raum, der gleichzeitig Büro und Schlafzimmer fungiert, verleiht ihrer Arbeit eine persönliche Note, obwohl sie anfangs Bedenken aufgrund der Einsamkeit hatte, bevor sie nach Rügen zog.
In einer Zeit, die durch Klimawandel und Umweltherausforderungen geprägt ist, betont sie die Wichtigkeit des „Wetterspürens.“ Durch den Einsatz modernster Technologie, wie Satellitenbilder und Radarvergleiche, bleibt sie stets am Puls der meteorologischen Entwicklungen. Auch der persönliche Einsatz ist Teil ihres Alltags: So bringt sie eigene Lebensmittel mit, da sie sich über die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort unsicher war.
Engagement für Klimawandel
Koschak engagiert sich über ihre Medienarbeit hinaus aktiv für das Bewusstsein der Bevölkerung in Bezug auf den Klimawandel. Sie hält Vorträge und Keynotes, um fundiertes Wissen über die Thematik zu teilen und gleichzeitig Optimismus zu vermitteln. Dabei ist es ihr wichtig, die Dringlichkeit der nächsten Jahre für Klimaneutralität zu betonen. Sie behandelt Themen, die von der nachhaltigen Entwicklung in Unternehmen bis hin zu den „17 wichtigsten Zielen unserer Zeit“ reichen, und hat klar kommunizierbare Konzepte für Kinder entwickelt. Die Vorträge zielen darauf ab, eine lebenswerte Welt für zukünftige Generationen zu hinterlassen, was sie als ihre Mission versteht.
Die Herausforderungen der Anpassung an den Klimawandel und der Reduktion von Emissionen werden auch von Wissenschaftlern wie Prof. Dr. Anita Engels, Professorin für Soziologie im Exzellenzcluster CLICCS, thematisiert. Sie weist darauf hin, dass derzeit keine der untersuchten Fallstudien, die neun verschiedene globale Standorte umfassen, über eine nachhaltige Anpassungsstrategie verfügt. Trotz erster Ansätze für transformative Anpassungen in Städten wie Hamburg und Nordfriesland bleibt der Weg zur effektiven Bekämpfung des Klimawandels noch lange.
Der Einfluss der Natur auf ihre Arbeit
Am Kap Arkona nutzt Koschak ihre Freizeit nicht nur zum Arbeiten. Sie genießt es, in der Ostsee Eisbaden zu gehen und die Umgebung zu erkunden, wobei sie auch Zeit findet, zwei Bücher zu lesen. Diese Erlebnisse stärkt ihre Verbindung zur Region, was sich auch in ihrem geplanten Engagement bei lokalen Veranstaltungen, wie Erntedank- und Wikingerfesten, widerspiegelt. Zudem wird sie im Kap-Arkona-Radio mitwirken und schätzt die Möglichkeit, dort mehr mit der Stimme zu arbeiten.
Trotz ihrer Bekanntheit im Fernsehen hat Koschak auch negative Erfahrungen gemacht. Eine Stalkersituation hat ihre Sicht auf das öffentliche Leben geprägt, doch sie bleibt optimistisch und motiviert. Für die Zukunft zeigt sie sich gespannt auf neue Wetterereignisse und findet es herausfordernd, längere Zeit unter einem grauen Himmel zu arbeiten. Interessanterweise würde sie, sollte sie die Möglichkeit haben, etwas anderes zu tun, entweder ihren jetzigen Beruf erneut wählen oder Hebamme werden.