Rügen

Ölkatastrophe vor Rügen: Tanker droht die Ostsee zu verseuchen!

Die Ostsee steht erneut im Fokus öffentlicher Besorgnis aufgrund möglicher ökologischer Bedrohungen durch Ölverschmutzung. Ein manövrierunfähiger Tanker, der „Eventin“, treibt mit 99.000 Tonnen Öl an Bord vor der Küste Rügens. Dies weckt Erinnerungen an die brutal sichtbare Umweltverschmutzung, die im vergangenen Jahr durch das Auffinden von blau-orangenen Öl-Fässern an den Stränden der Ostsee aufmerksam machte. Laut Nordkurier wurde das erste Fass im April 2023 am Strand von Binz entdeckt.

Die Feuerwehr konnte das erste Fass sicher entfernen, gefolgt von weiteren Funden, unter anderem in Sellin und Wampen am Greifswalder Bodden. Trotz der Ermittlungen der Wasserschutzpolizei, die zunächst aufgrund eines Anfangsverdachts einer Gewässerverunreinigung eingeleitet wurden, bleibt die Verantwortlichkeit für die Fässer unklar. Ein am Juli 2024 eingestelltes Verfahren ließ die Frage offen, wer letztlich für die Umweltverunreinigungen verantwortlich war.

Risiken durch veraltete Tanker

Die Probleme in der Ostsee werden durch die zunehmende Gefährdung durch marode russische Öl-Tanker verstärkt. Zwischenzeitlich gab es einen Vorfall mit dem deutschen Tanker „Annika“, der während eines Brandes sicher in den Hafen von Rostock gebracht werden konnte, ohne dass es zu Umweltschäden kam. Jedoch beleuchtet DW die Gefahren, die diese veralteten Schiffe für die maritime Umgebung darstellen.

Greenpeace hat festgestellt, dass etwa 200 Tanker sofort aus dem Verkehr gezogen werden sollten. Diese Schiffe müssen oft gefährliche Gewässer wie die Kadetrinne in der Nähe von Rostock durchqueren, ohne ausreichende Unterstützung durch ortskundige Lotsen. Zudem plant die Landesregierung in Schleswig-Holstein, auf einer bevorstehenden Umweltkonferenz diese Bedenken weiter zu thematisieren.

Der Zustand der Ostsee

Die Bedrohung durch Ölverschmutzung geschieht vor dem Hintergrund eines umfassend schlechten ökologischen Zustands der Ostsee. Der dritte holistische Zustandsbericht von HELCOM zeigt, dass 94 % der Ostsee eutrophiert sind, wobei die Nährstoffkonzentrationen in den letzten Jahren anstiegen. Dies resultiert aus jahrelanger Überdüngung und den Auswirkungen des Klimawandels, wie das Umweltbundesamt berichtet.

Zusätzlich bleibt die Schadstoffbelastung durch Metalle und schwer abbaubare Stoffe ein ernstes Problem. Während die Kabeljaubestände stagnieren, verzeichnen Heringsbestände sogar Rückgänge. Die anhaltenden Herausforderungen, die an der Ostseeküste und in ihren Gewässern bestehen, verdeutlichen die erschreckende Realität, dass es Jahrzehnte dauern könnte, den Zustand der Ostsee erheblich zu verbessern.

Insgesamt ist die Situation in der Ostsee alarmierend. Die Kombination aus maroden Tankern, den Folgen vergangener Umweltverschmutzungen und den sich zuspitzenden ökologischen Problemen stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Umweltsicherheit in dieser empfindlichen Region dar.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
dw.com
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

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