
In einem erschütternden Vorfall, der sich Mitte August in der Gemeinde Binz auf der Insel Rügen ereignete, wurde ein 13-Jähriger aus Bremen von einem Cabrio-Fahrer angefahren. Die Staatsanwaltschaft Stralsund hat nun Anklage gegen den angeblichen Fahrer erhoben, einen 47-jährigen Mann, dessen Fahrzeug nach intensiven Ermittlungen sichergestellt werden konnte. Laut Borkener Zeitung wird der Prozess voraussichtlich in drei bis vier Wochen beginnen.
Der Vorfall geschah während des Schulwegs des Jungen, der mit sieben weiteren Altersgenossen unterwegs war. Berichten zufolge soll der Schüler den Autofahrer provoziert haben, was möglicherweise zu dessen Reaktion führte. Der Cabriofahrer raste mit hoher Geschwindigkeit auf den Schüler zu, um ihn zu erfassen, und flüchtete anschließend vom Tatort und ließ das verletzte Kind zurück, das mehrere Meter durch die Luft geschleudert wurde.
Der Unfall und seine Folgen
Die Ermittlungen der Polizei, die das Fahrzeug des tatverdächtigen Fahrers fand, führten zur Identifizierung des Halters. Der Cabriofahrer hatte das Auto bereits vor der Flucht abgestellt. Nach einer Durchsuchung, die von der Staatsanwaltschaft beantragt wurde, stellte die Polizei das Fahrzeug sicher, um Beweise für den Vorfall zu sammeln. Laut Buten un Binnen wurde der Führerschein des 47-Jährigen im Oktober entzogen, da die Staatsanwaltschaft einen dringenden Verdacht hegt, dass er auch der Fahrer zur Tatzeit war.
Die Schwere der Verletzungen des Jungen war alarmierend. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht und konnte nach wenigen Tagen entlassen werden. Der Vorfall wirft auch ein Licht auf die Gefahren, die im Straßenverkehr von aggressivem Fahrverhalten ausgehen. Eine umfassende Studie der ADAC Unfallforschung zeigt, dass junge Fahrer besonders häufig in Unfälle verwickelt sind.
Fahrverhalten junger Fahrer
Die Untersuchung des ADAC zeigt, dass Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren im Vergleich zu älteren Verkehrsteilnehmern einen höheren Unfallrisiko aufweisen. Insbesondere überhöhte Geschwindigkeit und unzureichende Fahrpraxis sind häufige Ursachen für die Unfälle junger Fahrer. Statistiken belegen, dass unterschiedliche Faktoren, wie das Programm „Begleitetes Fahren ab 17“ und ein absolutes Alkoholverbot für Fahranfänger, auf das sinkende Risiko junger Fahrer Einfluss haben.
Fast 29 % der Unfälle von 18- bis 24-Jährigen sind Alleinunfälle, und bei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen liegt der häufigste Fehler beim Einbiegen oder Kreuzen. Diese Erkenntnisse könnten auch auf den Fall des 13-Jährigen hindeuten, da das Verhalten des Fahrers nicht nur fahrlässig, sondern potenziell kriminell erscheint.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um herauszufinden, welche rechtlichen Konsequenzen der Fahrer erwartet und welche Lehren aus diesem tragischen Vorfall gezogen werden können, um die Sicherheit junger Fußgänger im Straßenverkehr zu erhöhen.