Rügen

Schock für Stralsund: Kranich-Apotheke schließt nach 30 Jahren!

In Stralsund steht die Schließung der Kranich-Apotheke an, die seit dem 1. Oktober 1992 in Betrieb ist. Diese Schließung wird im kommenden April vollzogen, was für den Stadtteil Grünhufe, der über 30 Jahre lang mit drei Apotheken versorgt war, eine markante Veränderung bedeutet. Die Inhaberin Dr. Heike Rülke hat aus nicht näher bezeichneten Gründen beschlossen, ihre Apotheke zu schließen, hat jedoch bereits seit einigen Monaten ihre Patienten über den bevorstehenden Schritt informiert. Nach der Schließung verbleiben in Grünhufe zwei Apotheken: die Bodden-Apotheke im Linden-Center und die Apotheke Grünhufe in der Julius-Leber-Straße, die seit 1983 existiert und während der DDR-Zeit die einzige Apotheke des Stadtteils war.

Apotheker Andreas Witt, der die Apotheke Grünhufe im Jahr 1997 übernahm, schildert die wechselvolle Geschichte des Stadtteils. Er berichtet, dass die Einwohnerzahl seit der Wende von 10.000 auf 6.500 zurück ging, nun aber wieder zunimmt. Witt zeigt sich überzeugt, dass die Versorgung der Patienten mit zwei verbleibenden Apotheken ausreichend ist. Dennoch ist der Fachkräftemangel ein zentrales Thema, welches die Apothekerschaft und die Gesundheitsversorgung insgesamt betrifft.

Fachkräftemangel bedroht Apotheken

In Deutschland steht die Apothekerschaft vor einer erheblichen Herausforderung: Der Apothekerverband ABDA prognostiziert, dass bis 2029 rund 10.000 Apothekerinnen und Apotheker fehlen werden. Altersbedingt wird ein Ersatzbedarf von etwa 28.400 Vollzeitstellen bis Ende 2029 erwartet; unter Berücksichtigung der Teilzeitkräfte könnten dies sogar bis zu 33.600 Stellen umfassen. Während aktuell rund 18.000 Apotheken in Deutschland tätig sind, wird geschätzt, dass bis 2029 nur etwa 23.000 Approbationen erteilt werden. Dies könnte zu einer verstärkten Schließung weiterer Apotheken führen und das bestehende Nachfolgeproblem für Apothekeninhaber verschärfen, wie Ärzteblatt berichtet.

Die Apothekenlandschaft in Stralsund ist bereits durch die Schließung der Warmbad-Apotheke am Olof-Palme-Platz nach dem Ruhestand der Inhaberin geprägt. Zwei andere Apotheken in der Stadt, die Baltic- und Knieper-Apotheken, haben zwar neue Eigentümer gefunden, doch die Aesculap-Apotheke steht ohne Nachfolge da. Um Schließungen zu vermeiden, hat die Stralsunder Unternehmerin Petra Verhoeven ihre Apotheken verkauft und dann zurückgekauft.

Maßnahmen zur Verbesserung

Die Notwendigkeit, neue pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) zu gewinnen, ist ebenfalls entscheidend. Der ABDA fordert unter anderem eine Erhöhung der Attraktivität des PTA-Berufs, die Einführung kostenfreier PTA-Schulen und eine Ausbildungsvergütung für künftige PTAs. Im Jahr 2022 arbeiteten in Deutschland insgesamt 159.342 Menschen in öffentlichen Apotheken, von denen etwa ein Drittel approbierte Apothekerinnen und Apotheker waren, während zwei Drittel aus PTA oder pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten bestanden.

Ein weiterer Aspekt des Fachkräftemangels betrifft die allgemeine Anwerbung im Gesundheitswesen. Ein angemessenes Gehalt wird als wichtigster Anreiz für die Anwerbung von Pflegekräften angesehen, wobei 68 Prozent der Befragten angeben, dass die Bezahlung entscheidend ist, um bis zur Rente in der Pflege zu bleiben. Auch bessere Arbeitszeiten und personelle Ausstattung sind wesentliche Faktoren für die Bindung von Fachkräften, wie PwC berichtet.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ostsee-zeitung.de
Weitere Infos
aerzteblatt.de
Mehr dazu
pwc.de

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