
Am 13. Februar 2025 stehen die Küsten in Mecklenburg-Vorpommern vor einer ernsten Herausforderung durch eine angekündigte Sturmflut. Aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass an den Küstenregionen Wasserstände von bis zu 1,50 Metern über dem mittleren Hochwasser (MHW) erreicht werden könnten. Besonders betroffen sind die Gebiete nahe der Lübecker Bucht, wo schwere Sturmfluten erwartet werden. Dies wurde bereits von der Ostsee Zeitung festgestellt.
Neben den alarmierenden Wasserständen ist auch der Wind ein entscheidender Faktor. Orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h sind entlang der schleswig-holsteinischen Küste zu erwarten. Experten betonen, dass diese Bedingungen, in Kombination mit einem Ostwind, eine massive Sturmflut hervorrufen können, die bis zu 40 Stunden anhalten könnte. Diese Warnungen wurden durch den Stern untermauert.
Anstieg von Wasserständen
Am heutigen Tag sind auch die Pegelstände in verschiedenen Küstenstädten kritisch. Messstationen in Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald berichten über besorgniserregende Entwicklungen. Warnemünde verzeichnete in der Vergangenheit einen durchschnittlichen Hochwasserstand von 617 cm, während der höchste Wasserstand, der je gemessen wurde, 770 cm betrug, was historisch am 13. November 1872 festgehalten wurde. Der derzeitige Wasserstand wird voraussichtlich nahe der Alarmgrenze für schwere Sturmfluten liegen.
Die Sturmflut-Klassen an der deutschen Ostseeküste sind klar definiert: Eine Sturmflut liegt zwischen 1,00 und 1,25 Metern über MHW, während schwere Sturmfluten über 1,50 Metern beginnen. Um den Schaden zu minimieren, sind die Hochwasserzentralen sowie Polizei und Feuerwehr in ständiger Alarmbereitschaft, um die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen und Informationen über die Situation bereitzustellen.
Schäden durch frühere Sturmfluten
Die Folgen vorheriger Sturmfluten sind noch immer spürbar. Letzte schwere Sturmfluten im Oktober 2023 führten zu Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro. Besonders die Stadt Sassnitz kämpft mit der Wiederherstellung ihrer Infrastruktur und benötigt dafür rund 42 Millionen Euro. Darüber hinaus sind 6 Millionen Euro für künstliche Aufspülungen eingeplant, um die durch Erosion geschädigten Strände und Dünen zu stabilisieren.
Insgesamt ist die aktuelle Sturmflutsituation in Norddeutschland eine ernsthafte Bedrohung. Anwohner und Urlauber werden eindringlich aufgefordert, sich über die Entwicklungen zu informieren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels ist zu erwarten, dass solche extreme Wetterereignisse in der Zukunft häufiger auftreten können – ein Umstand, der die Notwendigkeit verstärkten Küstenschutzes unterstreicht. Dieses Thema wird auch vom Umweltbundesamt behandelt, das die Risiken durch Sturmfluten und den Einfluss des Klimawandels analysiert.