Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin geht auf die Straße: 70 Menschen gegen Rechtsextremismus!

Am 3. Februar 2025 versammelten sich rund 70 Menschen zu einer Mahnwache vor der Geschäftsstelle des CDU-Landesverbandes in Schwerin. Die Organisatoren, die Grüne Jugend MV, hatten unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ zu dieser Kundgebung aufgerufen. Anlass war ein Antrag der CDU im Bundestag zur Migrationspolitik, der mit Stimmen der AfD angenommen wurde. Die Teilnehmer setzten ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und forderten eine klare Abgrenzung von der AfD in der Zukunft.

Die Polizeibehörden schätzten die Veranstaltung als friedlich ein. Das Engagement der Demonstranten zeigt, dass sich in der Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein für demokratische Werte und gegen rechtsextreme Strömungen entwickelt. Erwähnt wurde die Veranstaltung unter anderem in den Regionalnachrichten von NDR 1 Radio MV am selben Morgen.

Demonstrationen gegen Rechtsextremismus im ganzen Land

Die Mahnwache in Schwerin ist Teil einer breiteren Bewegung, die in den letzten Wochen in Deutschland an Fahrt aufgenommen hat. Laut spiegel.de haben in den letzten drei Wochenenden etwa 1,98 Millionen Menschen an Protesten gegen Rechtsextremismus teilgenommen. Diese Zahlen stammen vom Bundesinnenministerium und basieren auf polizeilichen Schätzungen. Besonders auffällig sind auch die Teilnehmerzahlen von unter der Woche, wie die 180.000, die sich am 19. Januar 2025 in Hamburg versammelten.

Die Politik- und Protestforscher sind sich einig: Die Zahl der aktiven Demonstranten ist ein positives Zeichen in der aktuellen politischen Landschaft. Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin, betont, dass solche Demonstrationen die Ansprüche von Extremisten widerlegen und zeigen, dass die „schweigende Mehrheit“ aktiv wird. Die Sichtbarkeit und Solidarität mit Zugewanderten nehme zu, was für die Demokratie von entscheidender Bedeutung sei.

Erwartungen und Auswirkungen

Dieter Rucht, ein renommierter Protestforscher, merkt an, dass solche Versammlungen das Selbstbewusstsein der Teilnehmer stärken. Er warnt jedoch auch vor einer möglichen Verhärtung der Fronten zwischen rechten und demokratischen Kräften. Die Hoffnung bleibt, dass das Engagement der Demonstranten auch über die Veranstaltungen hinaus anhält und politische Energie zu zivilgesellschaftlichen Gruppen übergeht.

Hedwig Richter, Historikerin, sieht in diesen Demonstrationen ein Fest der Demokratie. Sie unterstreicht die Bedeutung von Werten wie Menschenwürde und Solidarität und fordert eine respektvolle Kommunikation innerhalb des demokratischen Spektrums. Andreas Zick, Extremismusforscher, hebt hervor, dass die Sichtbarkeit von rechtsradikalen Strukturen durch solche Proteste zunehmen und eine notwendige Erinnerungskultur reaktiviert wird.

Insgesamt zeigen die jüngsten Ereignisse in Schwerin und anderswo, dass Bürgerinnen und Bürger bereit sind, für eine wehrhafte Demokratie einzutreten. Die Mahnwache ist nicht nur eine lokale Reaktion, sondern spiegelt ein landesweites Phänomen wider, das die Auseinandersetzung mit rechtsextremistischen Tendenzen in Deutschland vorantreibt. Die politische Landschaft könnte sich durch das anhaltende Engagement und die Mobilisierungen weiter verändern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
spiegel.de
Mehr dazu
tagesschau.de

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