Schwerin

Erinnern für die Zukunft: Gedenkveranstaltung in Schwerin zum Holocaust

Am 28. Januar 2025 fand in Schwerin eine bedeutsame Gedenkveranstaltung anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags statt. Die Veranstaltung, organisiert vom Landesverband Sozialpsychiatrie MV, konzentrierte sich auf die spezifische Opfergruppe der Nationalsozialisten: Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie geistigen und körperlichen Behinderungen. Oberbürgermeister Rico Badenschier und Stadtpräsident Sebastian Ehlers nahmen an der Zeremonie teil. Diese jährliche Gedenkveranstaltung erinnert nicht nur an die Gräueltaten des NS-Regimes, sondern auch an lokale Geschehnisse, die vor 80 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern stattfanden.

Die Gedenkveranstaltung begann am Mahnmal auf dem Gelände der Helios Kliniken Schwerin, das im Jahr 2008 errichtet wurde. Vertreter des Landesverbands sowie Badenschier (SPD) und Ehlers (CDU) legten Kränze nieder. Während der Veranstaltung wurden auch Vorträge von Experten zur Geschichte der Heilanstalt Sachsenberg/Lewenberg gehalten. Diese Vorträge thematisierten Zwangssterilisationen und Deportationen, die während der NS-Zeit stattfanden.

Ein Zeichen für die Vergangenheit

Besondere Aufmerksamkeit erhielten die aktuellen Forschungsergebnisse zu den Geschehnissen in der Region. Anlässlich dieses Gedenktages wurde ein neuer Erlebnisort im Kinderzentrum Mecklenburg eröffnet, der sich mit der Geschichte der Heilanstalt auseinandersetzt. Dieser Ort wird die Schicksale der betroffenen Menschen dokumentieren und das Gedenken an die Verfolgung von Personen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen durch die Nationalsozialisten verdeutlichen.

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“, welches nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 verabschiedet wurde. Über 400.000 Menschen wurden bis 1945 zwangssterilisiert, und mindestens 296.000 Menschen, darunter viele Kinder, wurden ermordet, auch in sogenannten „Kinderfachabteilungen“.

Internationale Einordnung des Gedenktages

Der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der am 27. Januar begangen wird, wurde 2005 von den Vereinten Nationen eingeführt. Dieser Tag erinnert an den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945. Vor der offiziellen UNO-Proklamation wurde der Tag bereits seit 1996 in Deutschland und in Großbritannien gefeiert, während Israel seit 1951 den Jom haScho’a am 27. Nisan des jüdischen Kalenders begeht.Wikipedia berichtet, dass auch der Europarat einen Gedenktag für den Holocaust beschloss, wobei die Wahl des Tages den Mitgliedsstaaten überlassen blieb. Die meisten, darunter Deutschland und die Schweiz, wählten den 27. Januar.

In Deutschland wird dieses Gedenken nicht nur in Schulen thematisiert, sondern auch im Bundestag. Für den 29. Januar 2025 ist eine Gedenkstunde im Bundestag angesetzt, die an den 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz erinnert.Der Bundestag informiert darüber, dass Bundestagspräsidentin Bärbel Bas diese Gedenkstunde um 12 Uhr mit einer Ansprache eröffnet. Reden werden von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und dem Holocaust-Überlebenden Roman Schwarzman gehalten.

Diese Veranstaltungen sind von großer Bedeutung, nicht nur um die Erinnerungen der Überlebenden zu bewahren, sondern auch um zukünftige Generationen an die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu erinnern und eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte zu fördern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
schwerin-lokal.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
bundestag.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert