Schwerin

Goldraub in Manching: Der größte Keltenschatz Europas verschwindet!

Der spektakuläre Raub eines keltischen Goldschatzes im November 2022 hat nicht nur die Stadt Manching erschüttert, sondern auch ein ganzes kulturelles Erbe in Gefahr gebracht. Wie ZDF berichtet, fand der Überfall in der Nacht zum 22. November gegen halb eins statt. Die Räuber schnitten die Glasfaserkabel eines Telekom-Verteilerhauses durch, was zu einem Ausfall von Internet- und Telefonanbindungen in etwa 13.000 Haushalten führte.

Dank dieses planvollen Vorgehens konnte der Alarm des Kelten-Römer-Museums, in dem der Schatz aufbewahrt wurde, nicht ausgelöst werden. Unbemerkt betraten die Täter das Museum, hebelten zwei verriegelte Türen sowie eine Bodenvitrine auf und stahlen insgesamt 483 Goldmünzen, die zusammen 3,7 kg wogen. Diese Münzen, die aus der Zeit der Kelten um 100 vor Christus stammen, gelten als der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts in Europa und wurden erst 1999 bei Ausgrabungen entdeckt.

Die Reaktionen auf den Raub

Der Bürgermeister von Manching, Herbert Nerb, wurde erst am nächsten Morgen über den Raub informiert. Er äußerte in einem Interview, dass er hofft, einen Teil der gestohlenen Münzen zurückzuerhalten. Bayerns Kunstminister Markus Blume bezeichnete den Diebstahl als „eine Katastrophe“ und der Leiter der Archäologischen Staatssammlung, Rupert Gebhard, betonte den einzigartigen kulturhistorischen Wert der geschädigten Objekte.

Einheitlich war die Betroffenheit in der Gemeinde und der Wissenschaftswelt: Der Goldschatz ist nicht nur ein bedeutendes archäologisches Erbe, sondern sein Verlust hat auch immense Auswirkungen auf die kulturelle Identität der Region. Im Zuge der Ermittlungen wurde eine Sonderkommission mit dem Namen „Oppidum“ gegründet, die mit 25 Mitarbeitenden an dem Fall arbeitet.

Ermittlungen und Festnahmen

Die Ermittler fanden erste Beweise im Pichler Weiher. Dort lagen Werkzeuge wie ein Brecheisen, eine Astschere und ein Seitenschneider, die möglicherweise in den Einbruch involviert waren. DNA-Spuren führten die Ermittler zu einem 42-jährigen Deutschen aus Schwerin.

Im Juli 2023 wurden in Schwerin und Halle (Westfalen) schließlich vier Tatverdächtige festgenommen. Einem der Festgenommenen wurden 18 Goldklumpen zugeordnet, die vermutlich vom Manchinger Goldschatz stammen. Bei Durchsuchungen in mehreren Bundesländern wurden zudem Einbruchswerkzeuge, Masken, Bargeld und andere wichtige Beweismittel sichergestellt.

Der Prozess gegen die Tatverdächtigen hat mittlerweile begonnen. Ihnen werden neben dem Diebstahl des Goldschatzes in Manching auch schwere Bandendiebstähle in 30 weiteren Fällen vorgeworfen. Diese Entwicklungen stehen in starkem Kontrast zu der kulturellen Bedeutung der keltischen Kunst, die sich ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. eigenständig entwickelte und starke regionale Unterschiede aufwies, wie die Informationen von Wikipedia zu keltischer Kunst zeigen Wikipedia.

Die keltische Kunst, geprägt von komplizierten Ornamenten und Motiven, ist ein entscheidender Teil des europäischen kulturellen Erbes. Ihre Symbole und Formen werden auch in den Goldmünzen reflektiert, die nun in dunklen Kanälen des Kriminalitätsmarktes vergriffen wurden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
zdf.de
Weitere Infos
rp-online.de
Mehr dazu
de.wikipedia.org

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