
Der Charity-Shop „Kreislaufhelden“ in Schwerin hat sich in kürzester Zeit als bedeutende Anlaufstelle für Second-Hand und Nachhaltigkeit etabliert. Täglich erhält der Laden Spenden von Kleidung und anderen Gegenständen, die eine neue Verwendung finden sollen. Inhaberin Julia Geisendorf hebt hervor, dass der Shop weit mehr ist als nur ein gewöhnlicher Second-Hand-Laden. Er engagiert sich aktiv in der lokalen Gemeinschaft und unterstützt mehrere Projekte. Bisher wurden drei dieser Initiativen mit jeweils 800 bis 1000 Euro gefördert.
Zu den unterstützten Projekten gehört die DreeschKindFlotte, die kostenfrei Fahrradanhänger verleiht, darunter auch einen, der als mobile Suppenküche dient. Außerdem leistet der Ambulante Besuchsdienst wertvolle Hilfe für Menschen mit wenigen sozialen Kontakten. Ein Laptop für technische Unterstützung wurde von „Kreislaufhelden“ bereitgestellt. Eine weitere Initiative, die Mutmacherinnen, bietet jungen Frauen und Männern mit Brustkrebs eine Selbsthilfegruppe an. In der letzten Zeit hat der Shop begonnen, Spenden für mehrere Organisationen zu sammeln, darunter den Hospizverein Schwerin, das Kinderhospiz Fridolin, das Tierheim Schwerin und eine Freiwillige Feuerwehr.
Nachhaltigkeit durch Second-Hand
Das Konzept des Ladens basiert auf gut erhaltenen, gespendeten Kleidungsstücken und Alltagsgegenständen, die zu fairen Preisen verkauft werden. Ein erheblicher Teil der Erlöse fließt in die Unterstützung lokaler Projekte, wobei neue Initiativen pro Quartal ausgewählt werden. Geisendorf erhielt Unterstützung von der Stadt Schwerin, da ihr Projekt im Wettbewerb „Idee sucht Laden sucht Idee“ als Siegerprojekt ausgezeichnet wurde. Der Shop öffnete seine Türen Anfang Oktober, inspiriert von ähnlichen Charity-Shops in Schottland.
Second-Hand- und Vintage-Mode stellen eine nachhaltige Alternative zur konventionellen Modeindustrie dar, die als eine der umweltschädlichsten Branchen weltweit gilt. Laut der Webseite Zukunftspakt Hochschulen verursacht die Produktion eines einzigen Baumwoll-T-Shirts etwa 2.700 Liter Wasserverbrauch. Durch den Kauf von Second-Hand-Kleidung verlängern Konsumenten den Lebenszyklus von Kleidungsstücken und reduzieren den Bedarf an Neuware, was sowohl den Ressourcenverbrauch als auch die Treibhausgasemissionen senkt. Darüber hinaus entlastet der Kauf von Second-Hand-Kleidung die Deponien und ist somit ein aktiver Beitrag zur Abfallvermeidung.
Gemeinnütziges Engagement und Community-Events
Kreislaufhelden plant zudem verschiedene Veranstaltungen, darunter einen Tauschflohmarkt in Zusammenarbeit mit der Organisation Wertvoll und einen Schulranzen-Basar mit der Petrusgemeinde in Schwerin. Der Laden fungiert nicht nur als Verkaufspunkt, sondern auch als Sammelstelle, wo ausgediente Schulranzen abgegeben werden können. Diese Initiativen zeigen das Engagement des Shops für die lokale Gemeinschaft und die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils.
Insgesamt ermutigt „Kreislaufhelden“ Konsumenten, bewusster mit ihrem Modekonsum umzugehen und durch den Kauf von Second-Hand-Mode ein Zeichen gegen die Massenproduktion und Fast Fashion zu setzen. Vintage-Stücke bieten nicht nur individuelle Ausdrucksformen, sondern tragen auch zur Wertschätzung von Qualität und Handwerkskunst bei. Jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte und fördert ein Bewusstsein für die Modegeschichte – ein klarer Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.
Weitere Informationen finden Sie auf Nordkurier, Eine Welt Blabla und Zukunftspakt Hochschulen.