
In Mecklenburg-Vorpommern beginnt mit den ersten milden Nächten die jährliche Krötenwanderung, bei der tausende Amphibien ihre Laichgewässer aufsuchen. Die Wanderung führt die Tiere häufig über stark befahrene Straßen, was ein enormes Risiko darstellt. Ohne geeignete Schutzmaßnahmen sind viele dieser Tiere im Straßenverkehr gefährdet. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist derzeit auf der Suche nach engagierten freiwilligen Helfern zur Unterstützung der Krötenrettung in der Region.
Bereits jetzt werden in und um Schwerin Krötenschutzzäune errichtet, unter anderem an Straßen wie der Rogahner Straße und der Babenkoppel. Diese Zäune bieten den Tieren einen Schutz und verhindern, dass Kröten, Frösche und Molche beim Überqueren der Straßen getötet werden. Die Tiere sammeln sich an den Schutzzäunen und werden in Eimern von Helfern sicher auf die andere Seite getragen. Das Nordkurier berichtet, dass der NABU am 30. Januar zu einer Informationsveranstaltung in die Naturschutzstation Schwerin am Zippendorfer Strand einlädt, um Interessierte auf die praktische Arbeit an den Amphibienschutzzäunen vorzubereiten.
Engagement für den Amphibienschutz
Die Amphibienschutz-Saison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit einem Höhepunkt gegen Mitte März. Während dieser Zeit ist es wichtig, die Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen. Naturschutzgruppen, die sich seit vielen Jahren für den Schutz von Amphibien einsetzen, stellen neben Schutzzäunen auch Ersatzlaichgewässer an. Helfende Hände sind dringend gefragt, da Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich sind. Es ist jedoch nötig, dass diese Zäune täglich kontrolliert werden, was idealerweise früh am Morgen und abends geschehen sollte, um die Sichtbarkeit der Tiere zu erhöhen. Die NABU dokumentiert bundesweit Laichwanderungen seit 2002 und bietet eine Schutzzaundatenbank mit über tausend Standorten und Kontaktadressen an.
Um den Amphibienschutz erfolgreich durchzuführen, müssen bestimmte Materialien und Hilfsmittel bereitgestellt werden. Dazu zählen funktionierende Taschenlampen, Erhebungsbögen und geeignete Fangeimer, die in den Erdreich eingegraben werden können. Auch GPS-Daten der Eimerstandorte sind wichtig, um diese in Zukunft leichter wiederzufinden. Unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse und Gefahren für die Amphibien, einschließlich Vertrocknung oder Erfrierung, ist eine gewissenhafte Betreuung unerlässlich. Das BUND fordert daher, dass Betreuer entsprechend ausgestattet und sensibilisiert werden.
Gemeinsame Verantwortung für die Natur
Um die Amphibienwandern zu schützen, ist eine breite Unterstützung durch die Bevölkerung notwendig. Während die Zäune und Schutzmaßnahmen wichtig sind, sollte auch das Bewusstsein für den Lebensraum dieser Tiere gefördert werden. Ganze Gemeinschaften können sich zusammenfinden, um aktiv zur Rettung der wandernden Kröten und anderen Amphibien beizutragen. Informationen zu den unterschiedlichen Amphibienarten und deren Schutz finden sich auf den Websites der jeweiligen Naturschutzverbände.
Die nächste Gelegenheit für Interessierte, sich tatkräftig zu engagieren, bietet sich bereits am 8. Februar, wenn der Zaunaufbau an der Rogahner Straße geplant ist. Weitere Standorte sind ebenfalls vorgesehen. Wer bereit ist, sich für diese wichtige Naturschutzarbeit zu engagieren, kann sich direkt per E-Mail oder telefonisch beim NABU melden und dazu beitragen, die Wanderung der Kröten sicherer zu gestalten.