
Nach einer tragischen Messerattacke in Schwerin, die das Leben eines 17-jährigen Afghanen forderte, ist die Polizei auf der Suche nach dem mutmaßlichen Täter Milad R., einem 25-jährigen Landsmann. Die Vorfälle ereigneten sich vor dem Schlossparkcenter, wo das Opfer, das in einer Unterkunft für unbegleitete minderjährige Ausländer lebte, zunächst wiederbelebt werden konnte, aber eine Stunde nach dem Vorfall verstarb. Die Ermittler verfolgen intensiv die Spur von Milad R., der seit rund drei Wochen auf der Flucht ist. Bislang sind keine entscheidenden Hinweise zu seinem Verbleib eingegangen, was die Fahndung zusätzlich erschwert. Ein europäischer Haftbefehl wurde bereits ausgestellt, was die Festnahme in allen EU-Mitgliedsstaaten möglich macht, nnn.de berichtet, dass dieser Schritt als wichtiges Instrument zur Aufspürung von Verdächtigen in der EU gilt.
Die Mordkommission ist mit der Untersuchung des Falls betraut und hat darüber hinaus ein Hinweisportal für Zeugen eingerichtet. Öffentlich geht die Polizei mit einem Foto und dem Namen von Milad R. auf die Suche nach weiteren Informationen. Der Verdächtige ist unter dringendem Tatverdacht, einen Gewaltakt begangen zu haben, der mit einem persönlichen Motiv in Verbindung gebracht wird. Vor diesem Vorfall war er bekannt für Körperverletzung, Sachbeschädigung und einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Milad R. ist 2022 nach Deutschland eingereist und hielt sich in der Region Westmecklenburg auf, wo er zu einem Bewerbungsgespräch in Schwerin war, als die fatale Auseinandersetzung stattfand, Ostsee-Zeitung informiert über die Hintergründe der Tat.
Status der Fahndung
Die Polizeibehörden aus 31 Staaten haben sich in einer gemeinsamen europäischen Fahndungsdatenbank zusammengeschlossen, die Fingerabdrücke und Lichtbilder beinhaltet und ohne Zeitverzug zur Verfügung stehen. Diese kooperative Maßnahme hat sich in den letzten 15 Jahren als äußerst effektiv erwiesen, um Schwerverbrecher innerhalb der EU zu fassen. Ein Beispiel aus der Vergangenheit zeigt, wie erfolgreich solche internationalen Fahndungsaktionen sein können: Eine mutmaßliche Täterin, die wegen des gewaltsamen Todes eines 81-Jährigen in Niedersachsen gesucht wurde, konnte nach anderthalb Wochen in Spanien gefasst werden.
Die wiederholte Gewaltkriminalität in Mecklenburg-Vorpommern wirft Fragen auf. Erst kürzlich hatte die Polizei drei Messerattacken innerhalb weniger Tage zu verzeichnen. Der Innenminister Christian Pegel erläuterte in einer Sondersitzung des Landtag-Innenausschusses die aktuelle Sicherheitssituation und die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die öffentliche Sicherheit wiederherzustellen. Das tragische Todesopfer und der Tatverdächtige waren beide Afghanen, was zudem darauf hindeutet, dass die Tat in einem sozialen Kontext stattfand, der möglicherweise mit der Integration und dem Leben junger Migranten zusammenhängt, nnn.de erläutert die kriminaltechnischen Hintergründe.