
Der plötzliche Bedarf an pflegerischer Unterstützung kann häufig durch unerwartete Ereignisse wie Stürze, Schlaganfälle oder schwere Krankheiten ausgelöst werden. In solchen Situationen stehen nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren pflegenden Angehörigen vor neuen Herausforderungen. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Ernährung, Körperpflege, Lagerung und Mobilisierung wird dringend nötig. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, benötigen viele Angehörige Hilfe und Informationen. Die PFiFf-Pflegekurse bieten hier wertvolle Unterstützung, um Antworten auf wesentliche Fragen zu finden, etwa zur Beantragung einer Pflegestufe, zur Wohnumfeldgestaltung und zu diversen Unterstützungsangeboten.
Die nächsten PFiFf-Kurse beginnen am 21. Februar 2025 an den Universitätskliniken in Greifswald und Rostock. Diese Kurse dauern insgesamt neun Stunden und können entweder an einem Tag oder verteilt über zwei bis drei Tage absolviert werden. Qualifizierte Fachleute vermitteln in diesen Kursen praxisnahes Wissen und geben Tipps, die den Alltag der Pflegenden erleichtern. Die monatlichen Kurse in den Helios Kliniken Schwerin sind auf 5 bis 10 Teilnehmer begrenzt, maximal jedoch 12 Personen. Zusätzlich werden monatliche Gesprächsrunden für den Austausch zwischen den pflegenden Angehörigen angeboten.
Kostenfreiheit und flächendeckende Angebote
Die Teilnahme an den PFiFf-Kursen ist kostenfrei, da sie von der AOK Nordost finanziert werden. Diese Kostenfreiheit gilt auch für Versicherte anderer Krankenkassen. Das Ziel der AOK ist eine Qualitätsverbesserung in der häuslichen Pflege. Aktuell werden 82 Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland zu Hause versorgt, oft ohne jegliche professionelle Unterstützung. In Mecklenburg-Vorpommern bieten 15 Kliniken, darunter Reha-Kliniken und Akutkrankenhäuser, diese wichtigen Kurse an. Weitere Informationen zu den Kursen sind unter aok-pfiff.de verfügbar.
Die Corona-Pandemie hat in der letzten Zeit zu einem Rückgang der Teilnehmerzahlen geführt, was besonders am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg auffiel. Seit 2014 haben über 7400 pflegende Angehörige und Interessierte in Mecklenburg-Vorpommern von diesen Kursen profitiert.
Alternativen und Online-Angebote
Neben den PFiFf-Kursen werden auch von den Johannitern Pflegekurse angeboten, die sowohl online als auch vor Ort stattfinden. Diese Kurse richten sich an Personen, die die häusliche Pflege eines Angehörigen übernommen haben. Themen wie die Grundlagen der häuslichen Pflege, Alzheimer und Demenz, Sicherheit im Pflegealltag sowie rechtliche Vorsorge werden umfassend behandelt. Insbesondere die Online-Pflegekurse erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie Flexibilität in der Zeiteinteilung bieten und ortsunabhängig sind.
Die Kosten für die Online-Kurse werden von der Krankenkasse übernommen, was einen Wert von 99 Euro entspricht. Hierbei wird eine Teilnahmebescheinigung nach Kursabschluss ausgestellt. Auch ohne spezielles Vorwissen können alle pflegenden Angehörigen an diesen Kursen teilnehmen, die Inhalte sind leicht verständlich.
Die Legitimierung und Finanzierung der Pflegekurse ist gesetzlich verankert. Gemäß § 45 SGB XI sind Pflegeversicherungen verpflichtet, diese Kurse kostenlos anzubieten. Zielgruppen sind nicht nur pflegende Angehörige, sondern auch Ehrenamtliche in der Pflege. Durch die Teilnahme an Pflegekursen können Belastungen gemindert und soziale Engagements gefördert werden. Die Inhalte umfassen ebenfalls grundlegende Techniken zur Mobilisation und Hygiene, um auf die spezifischen Bedürfnisse in der Pflege professionell reagieren zu können.
Insgesamt bieten sowohl die PFiFf-Kurse als auch die Angebote der Johanniter eine wertvolle Unterstützung für pflegende Angehörige und tragen zur Verbesserung der häuslichen Pflege bei.