
Am 11. März 2025 stellte der Zoo Schwerin im Hauptausschuss der Stadtvertretung seinen neuen Rahmenplan vor. Das Hauptziel dieses Plans ist die Entwicklung des Zoos zu einem Naturschutzzentrum, das die Besucher aktiv in die Artenschutzarbeit einbindet. Der detaillierte Rahmenplan umfasst insgesamt 100 Seiten, die umfassende Entwicklungsziele für die kommenden Jahre festlegen.
Ein zentrales Element des Plans sind die geplanten Besucherzonen, die thematische Fragestellungen wie „Warum Artenschutz?“ und „Zoos als Artenschutzzentrum“ behandeln sollen. Um diese Ziele zu verwirklichen, sind Neubauten wie ein ZooCampus, eine Tropenhalle und ein Feuchtwiesen-Areal vorgesehen. Zudem wird ein Zugang zum Zoo vom Franzosenweg und dem Schweriner See Bestandteil des neuen Konzepts sein.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein weiterer bedeutsamer Aspekt des Konzeptes ist die Selbstversorgung des Zoos mit Energie durch Solarzellen. Diese nachhaltige Ausrichtung entspricht dem globalen Trend, ökologische Verantwortung zu übernehmen. Um die Machbarkeit und die finanziellen Aspekte dieser Pläne zu analysieren, wird eine umfassende Machbarkeitsstudie durchgeführt. Diese Studie soll ebenfalls mögliche Fördermittel prüfen, um die Umsetzung der Projekte zu unterstützen.
Die Stiftung Artenschutz erkennt die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Unterstützung von bedrohten Arten an und fördert gezielt Projekte mit nachweislich positiven Auswirkungen. Dies betrifft insbesondere Tierarten, die in den Kategorien „Critically Endangered“, „Endangered“ und „Vulnerable“ auf der IUCN Red List gelistet sind. Auf Grundlage dieser Kriterien soll sichergestellt werden, dass auch andere gefährdete Arten durch Surveys berücksichtigt werden, um ihren Bedrohungsstatus zu klären. So wird der Fokus der Stiftung klar auf den Erhalt des natürlichen Erbes gelegt, wie stiftung-artenschutz.de berichtet.
Die Rolle der Zoos im Artenschutz
Der neue Rahmenplan des Zoos Schwerin steht im Einklang mit den Aussagen eines neu veröffentlichten Positionspapiers der Weltnaturschutzunion (IUCN). Laut diesem Papier sind Zoos, Aquarien und botanische Gärten entscheidend für den Artenschutz und spielen eine wesentliche Rolle in der Erhaltung bedrohter Tierarten. Razan Al Mubarak, Präsidentin der IUCN, hebt hervor, dass gut geführte Populationen in menschlicher Obhut zur Erholung von Arten in der Wildnis beitragen können. Die IUCN ist die größte Naturschutzorganisation weltweit und hat über 9.500 Mitglieder aus 186 Staaten. Ihre Ziele umfassen die Anerkennung des Beitrags dieser Einrichtungen zur Erhaltung von Arten und die Aufforderung, ihr volles Artenschutzpotenzial auszuschöpfen, wie vdz-zoos.org beschreibt.
Im Jahr 2022 haben die 71 Zoos im Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) über 11 Millionen Euro für Artenschutzprojekte bereitgestellt. Zudem beteiligten sich diese Einrichtungen an mehr als 400 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs), die entscheidend sind für den One-Plan-Approach der IUCN, welcher alle Tiere in ihrem ursprünglichen Lebensraum und in menschlicher Obhut in Betracht zieht.
Der Zoo Schwerin manifestiert mit seinen ehrgeizigen Plänen die Notwendigkeit und die Möglichkeit, durch innovative Ansätze einen signifikanten Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität zu leisten.