
Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem großflächigen Warnstreik im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Mecklenburg-Vorpommern aufgerufen, der heute stattfindet. Fast alle Busse und Straßenbahnen bleiben in den Depots. NDR berichtet, dass aufgrund der bevorstehenden Tarifverhandlungen, die nächste Runde am 6. März bereits vorgezogen wurde, der Streik für den Dienstag abgesagt wurde. Die Ausnahmen vom Streik sind jedoch bemerkenswert: In Neubrandenburg bleibt der Nahverkehr unberührt, auf Rügen fahren einige Busse wie die Linie 32 im Stadtverkehr Bergen und die Linie 59 Inselbus Hiddensee, wobei Rufbusse der VVR bei vorheriger Anmeldung ebenfalls fahren. In Stralsund hingegen ist der Stadtverkehr eingeschränkt, während Greifswald vollständig vom Streik betroffen ist.
Die nächste Verhandlungsrunde am 6. März könnte entscheidend sein. Verhandlungsführer Sascha Bähring von ver.di sieht die Vorverlegung als Zeichen der Einsicht der Arbeitgeber. Diese hatten zuletzt ein Angebot von 8,3 Prozent Lohnerhöhung unterbreitet, das von der Tarifkommission jedoch abgelehnt wurde. Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen eine monatliche Lohnerhöhung von 430 Euro über eine Laufzeit von 12 Monaten sowie eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro für ihre Mitglieder. Stern verdeutlicht, dass die Arbeitgeber ein Entgegenkommen fordern und ihr Angebot verteidigen, während sie die Forderungen von ver.di als nicht leistbar betrachten.
Wirkungen der Warnstreiks
Die Warnstreiks haben nicht nur Auswirkungen auf die Mobilität der Bürger, sondern auch die Landeselternrat MV hat die Streiks kritisiert. Sie betonen die negativen Auswirkungen auf die Schulkinder und Familien in der Region. Sollte es am 6. März zu keiner Einigung kommen, sind weitere Warnstreiks am 13., 14., 17., 18. und 19. März vorgesehen. Die betroffenen Verkehrsunternehmen sind VLP, NAHBUS, RSAG, rebus, MVVG, VBG, VVG, VVR und NVS.
Im weiteren Kontext der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ist es wichtig zu erwähnen, dass die Verhandlungen unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen stattfinden. Die finanziellen Sorgen der Kommunen sind gravierend; sie kämpfen mit einer historischen Verschuldung von 160 Milliarden Euro. Öffentlicher Dienst News hebt hervor, dass die Gewerkschaften auch im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen von 2,3 Millionen Angestellten im öffentlichen Dienst Druck ausüben. Diese sind nicht nur von den aktuellen Warnstreiks betroffen, sondern erleben in der Regel auch einen hohen Personalmangel.
Ver.di hat klare Erwartungen: Die Beschäftigten im ÖPNV sollen ernst genommen werden und eine verbesserte Wertschätzung für ihre Arbeit erhalten. Die Tarifkonflikte bleiben ein zentrales Thema in der öffentlichen Wahrnehmung und könnten weitreichende Folgen für den Verkehrssektor in der Region haben.