
Dr. Stephan Marbach, Kardiologe aus Greifswald, sieht sich mit einem unerfreulichen Vorfall konfrontiert. Vor wenigen Tagen wurden mehrere Stühle, die er für seine Patienten bereitgestellt hat, gestohlen. Marbach betreibt seit fast zwei Jahrzehnten seine Praxis in der Rotgerberstraße und stellt die Sitzgelegenheiten für Patienten zur Verfügung, die häufig von weit her reisen – unter anderem von Hiddensee, Rügen, Usedom und Anklam. Die Stühle sind besonders den älteren Patienten, die oft früh erscheinen, eine willkommene Erleichterung.
Der Diebstahl kam für Marbach nicht überraschend, ist er doch kein Unbekannter in punkto Praxiseinbrüche. Bereits zuvor waren in seiner Praxis kleinere Gegenstände wie ein Waschbeckenstöpsel und ein Thermostat verschwunden. Über die Dreistigkeit der Diebe zeigt sich der Arzt verärgert, hat aber dennoch entschieden, keine Anzeige zu erstatten. Rückblickend auf die bisherigen Vorfälle plant er auch keine Neuanschaffungen für die verbleibenden Tage seiner Praxistätigkeit, da bisher keine Beschwerden von Patienten bezüglich der fehlenden Sitzgelegenheiten eingegangen sind.
Sicherheitsvorkehrungen in Arztpraxen
Die Diebstähle in Arztpraxen sind ein ernstzunehmendes Problem. Experten raten Ärzten, insbesondere bei den Diebstählen von sensiblen Materialien wie Rezeptformularen und Stempeln, Vorkehrungen zu treffen. Das Fehlen eines Nachweises über eine sichere Aufbewahrung solcher Dokumente kann juristische Folgen wie Disziplinarmaßnahmen oder Schadensersatzansprüche nach sich ziehen, wie Ecovis verdeutlicht. Daher ist es wichtig, Rezeptvordrucke und Stempel unzugänglich und an unterschiedlichen Orten zu lagern sowie Arzneimittel und Dosierungen deutlich zu dokumentieren.
Eine empfohlene Maßnahme ist die Aufbewahrung der Tageskasse nicht im Empfangsbereich, sondern sicher im Personalbereich oder einem verschlossenen Büro. Laut IWW sollten Wertsachen der Patienten nicht in leeren Behandlungsräumen oder im Wartezimmer gelassen werden, um das Risiko eines Diebstahls zu minimieren.
Die Bedeutung von Dokumentation und Alarmanlagen
Bei Diebstählen sollten zudem alle Vorfälle sorgfältig dokumentiert und gegebenenfalls der Polizei oder anderen relevanten Institutionen gemeldet werden. Es wird empfohlen, Sicherheitsmaßnahmen wie Alarmanlagen regelmäßig zu überprüfen, um einen besseren Schutz für die Praxis zu gewährleisten. Dr. Marbachs Vorfall sollte als Weckruf für viele Praxen dienen, über ihre Sicherheitsvorkehrungen nachzudenken und diese gegebenenfalls anzupassen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Diebstähle in Arztpraxen nicht nur materielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen der Patienten in die medizinische Versorgung beeinträchtigen können. Ein proaktives Sicherheitsmanagement ist unerlässlich, um sowohl Patienten als auch Praxismitarbeiter zu schützen.