Greifswald

Greifswald plant größere Fußgängerzone: Mehrheit der Bürger begeistert!

In Greifswald steht eine umfangreiche Umgestaltung der Innenstadt an, die die Fußgängerzone auf mehrere Seitenstraßen erweitern soll. Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) und Bausenator Achim Lerm (parteilos) sehen die Initiative als Chance, mehr Platz für Außengastronomie, Spielgeräte und Sitzbänke zu schaffen. Die Brüggstraße dient als Pilotprojekt: Hier wurden 2021 drei Parkplätze entfernt und durch Sitzbänke sowie Pflanzen ersetzt, was positive Resonanzen hervorrief, wie Fassbinder berichtet. Diese Umgestaltung führt jedoch auch zu unterschiedlichen Meinungen unter den Anwohnern und Geschäftsinhabern.

Martin Dudda, Inhaber des Restaurants „Sushi King“, äußert deutliche Bedenken. Er befürchtet, dass die Verringerung der Parkplätze die Frequentierung der Innenstadt beeinträchtigen könnte. „Weniger Parkplätze bedeuten weniger Besucher“, erklärt Dudda und unterstreicht, dass die Geschäfte und die Innenstadtlebendigkeit darunter leiden würden. Zugleich weist er darauf hin, dass die Mietpreise in den Seitenstraßen signifikant günstiger sind als in der Fußgängerzone, wo sie mehr als doppelt so hoch liegen.

Verschiedene Perspektiven

In positivem Licht sieht dagegen Linnea Eckel, Inhaberin des Cafés „Bommelz“, die Möglichkeiten der erweiterten Fußgängerzone. Sie beschreibt, dass die neuen Sitzmöglichkeiten und die Belebung der Stadt Vorteile brächten. Zudem ist sie mit der Lage ihrer Seitenstraße zufrieden, da die Mietpreise hier wesentlich erschwinglicher sind als in der zentralen Einkaufsstraße.

Die Innenstadt als Erlebnisort

Greifswald, als Universitäts- und Hansestadt, zieht jährlich über 100.000 Besucher an, die in einem der ältesten Stadtteile auf eine Vielfalt von nahezu 300 Geschäften, Cafés, Restaurants und Galerien stoßen. Veranstaltungen wie Mitternachts-Shopping und verkaufsoffene Sonntage ziehen dabei Zehntausende in die Innenstadt. Mit der geplanten Ausweitung der Fußgängerzone könnte die Stadt auch ihre Anziehungskraft als lebendiger Austragungsort von Freizeitaktivitäten und sozialer Interaktion weiter steigern, was durch die Forschungsergebnisse von der TU Dresden untermauert wird. Fußgängerzonen sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen, indem verschiedene Ansprüche wie Verkehr, Erholung und Einkauf gleichzeitig auf einfache Weise erfüllt werden.

Zusammengefasst stehen die geplanten Veränderungen in Greifswald für eine ambivalente Diskussion. Die Balance zwischen dem Wunsch nach einer belebten, autofreien Zone und der Notwendigkeit, Parkmöglichkeiten für Anwohner und Besucher zu schaffen, wird in den kommenden Monaten zu einer zentralen Herausforderung für die Stadtverantwortlichen. Besondere Beachtung wird auch der Gestaltung der neuen Fußgängerzone zukommen müssen, die sich an den Gegebenheiten des Verkehrsraums und den räumlichen Restriktionen orientieren muss, um sowohl Sicherheit als auch Attraktivität zu gewährleisten. Wie sich diese Maßnahmen auf den Einzelhandel auswirken, wird sich in Zukunft zeigen müssen.

Die weiteren Entwicklungen in der Innenstadt können auf den Webseiten Ostsee-Zeitung, Greifswalder Innenstadt und Forschungsinformationssystem verfolgt werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ostsee-zeitung.de
Weitere Infos
greifswalder-innenstadt.de
Mehr dazu
forschungsinformationssystem.de

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