
Am 7. Februar 2025 beobachten die Anwohner von Mecklenburg-Vorpommern die Pegelstände an der Ostsee mit besonderer Aufmerksamkeit. Die aktuellen Werte an den Messstationen Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald sind von entscheidender Bedeutung, da die Sturmflutsaison seit Wochen im Gange ist. Die Ostsee-Zeitung berichtet, dass die hydrologische Situation regelmäßig analysiert wird, um sowohl Wasserstände als auch Wassertemperaturen zu überwachen.
Für Warnemünde liegt der mittlere Niedrigwasserstand (MNW) bei 407 cm und der mittlere Hochwasserstand (MHW) bei 617 cm, gemessen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die höchste Sturmflut, die jemals in Warnemünde aufgezeichnet wurde, machte mit 770 cm am 13. November 1872 Schlagzeilen. Im Gegensatz dazu wurde der niedrigste Wasserstand von 332 cm am 18. Oktober 1967 dokumentiert.
Sturmflutgefahren und Schutzmaßnahmen
Die Sturmflutklassen an der deutschen Ostseeküste reichen von einer einfachen Sturmflut, die 1,00 bis 1,25 m über dem mittleren Wasserstand liegt, bis hin zu sehr schweren Sturmfluten, die über 2,00 m ansteigen. Warnungen werden durch Hochwasserzentralen, die Polizei, Feuerwehr und verschiedene Medienkanäle verbreitet. Über Radio, Fernsehen und Social Media können Anwohner rechtzeitig auf Gefahren hingewiesen werden.
Im Falle einer Sturmflut gelten spezielle Verhaltensregeln. Dazu gehört das Abstellen von Strom und Gas, das Sichern wichtiger persönlicher Dinge in höheren Stockwerken und die Bereitstellung von Nahrung und Trinkwasservorräten. Bei Räumungsaufforderungen sollten Anwohner Handgepäck bereithalten und Schutz in höheren Bereichen suchen, wenn eine Evakuierung nicht möglich ist.
Finanzielle Schäden und Küstenschutz
Die letzte schwere Sturmflut im Oktober 2024 führte zu erheblichen Schäden in Höhe von etwa 56 Millionen Euro. Insbesondere die Stadt Sassnitz meldete einen Finanzbedarf von rund 42 Millionen Euro zur Wiederherstellung der touristischen Infrastruktur und der Hafenschutzanlagen. Zudem wurden 6 Millionen Euro für den Sandverlust an Stränden und Dünen veranschlagt.
Die hydrologischen Berichte, die vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erstellt werden, geben einen detaillierten Überblick über die aktuellen Wasserstandsdaten und die Wassertemperaturen. Diese Berichte sind nicht nur informativ, sondern dienen auch als Grundlage für die Beobachtung von extremen Wetterereignissen und deren Auswirkungen auf die Ostseeküste.
Der Klimawandel trägt zudem dazu bei, dass das Ausgangsniveau für Sturmfluten steigt. Dies lässt sich durch höhere mittlere Wasserstände und häufigere extreme Wetterereignisse erklären. Wissenschaftliche Statistiken zeigen, dass die höchste Sturmflut in der südwestlichen Ostsee am 13./14. November 1872 verheerende Folgen hatte, darunter 271 Todesopfer.
Die Beobachtung und Analyse von Sturmfluten sind daher von großer Bedeutung für die Sicherheit der Küstenbewohner. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass die Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten an der Ostsee durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wobei vor allem Wind, Hochwasser und die geographischen Gegebenheiten wesentliche Rollen spielen.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die Überwachung der Wasserstände nicht nur für den Küstenschutz, sondern auch für die lokale Wirtschaft und die Sicherheit der Anwohner von Bedeutung ist. Die Berichte und Daten, die regelmäßig veröffentlicht werden, sind unverzichtbare Instrumente, um auf die Herausforderungen der Sturmflutgefahr reagieren zu können.
Für weitere Informationen zu den Wasserständen an der Ostsee besuche Ostsee-Zeitung, die hydrologischen Berichte findest du auf der Seite des BSH sowie weitere Empfehlungen zur Sturmflutsituation auf der Website des Umweltbundesamtes.