
Am 15. Januar 2025 fand im Senat der Universität Greifswald eine bedeutende Sitzung statt, in der neue Prorektor*innen gewählt wurden. Diese Wahl ist Teil des mehrstufigen Nominierungs- und Wahlverfahrens, das kürzlich aktualisiert wurde, um die Anzahl der Prorektor*innen von zwei auf vier zu erhöhen. In einer geheimen Abstimmung des erweiterten Senats wurden folgende Personen gewählt: Prof. Dr. Anette Sosna, die nun als Prorektorin für Lehre und Lehrer*innenbildung agieren wird, Prof. Dr. Daniel Schiller, der die Rolle des Prorektors für Forschung und Transfer übernimmt und Prof. Dr. Peter Michalik, der als Prorektor für Organisation und Ressourcen fungieren wird. Auch Lukas Voigt wurde für ein weiteres Jahr als studentischer Prorektor bestätigt, wodurch Kontinuität in der Führung gewährleistet bleibt, während die Universität in eine neue Amtszeit unter der Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel eintritt.
Die gewählten Prorektor*innen haben sich in einer hochschulöffentlichen Anhörung vorgestellt und Fragen aus dem Publikum beantwortet. Dies ist eine nicht unerhebliche Änderung in der Kommunikation der Universität, die darauf abzielt, Transparenz und Engagement zu fördern. Der Amtsantritt dieser hochqualifizierten Persönlichkeiten ist für den 1. April 2025 angesetzt.
Der Wandel in der Universitätsleitung
Dieser Wechsel in der Universitätsleitung ist nicht isoliert zu betrachten. Bereits im Januar und Februar 2021 erlebte die Universität Greifswald ähnliche Wahlen, bei denen Prof. Dr. Konstanze Marx, Prof. Dr. Lars Kaderali und Dorthe G. A. Hartmann als Prorektor*innen gewählt wurden. Diese Vorgänger hatten das Ziel, verschiedene Bereiche wie Kommunikationskultur, Digitalisierung und Lehrqualität aktiv zu gestalten. Insbesondere Hartmann setzte sich für die Verbesserung der Lehrqualität durch digitale Formate ein, was in Zeiten wachsender technologischer Herausforderungen von entscheidender Bedeutung ist.
Die Änderungen in der Grundordnung der Universität, die diese Erweiterung der Prorektoratspositionen ermöglichten, spiegeln den fortlaufenden Wandel und die Anpassungen in der Hochschulpolitik wider. Prof. Dr. Katharina Riedel hatte bereits in ihrer ersten Amtszeit die Notwendigkeit einer modernen Universitätsführung betont, die alle Universitätsangehörigen repräsentiert.
Akademische Karriere und Hochschulmanagement
Der Wandel in der Hochschulorganisation und die Herausforderungen der akademischen Leitung sind bereits Gegenstand zahlreicher Studien. In der akademischen Literatur wird häufig die Notwendigkeit einer effektiven Führung hervorgehoben, um den sich verändernden Anforderungen des Hochschulsystems gerecht zu werden. So betonen Werke wie „Der Weg zum Universitätspräsidenten: Zufall oder berufsbiographische Absicht?“ die komplexen Faktoren, die in die Berufskarriere akademischer Führungspersönlichkeiten einfließen. Zudem wird die Rolle der Kollegialität und der strukturierten Entscheidungsfindung in der Hochschulverwaltung ausführlich erörtert (De Gruyter berichtet, dass …).
In Zeiten wachsender Anforderungen an Hochschulen wird die Diskussion um Governance, Management und akademische Verantwortung zunehmend relevanter. Die Universität Greifswald zeigt durch ihre jüngsten Wahlergebnisse, dass sie gewillt ist, ihre Strukturen anzupassen und auf die neuen Herausforderungen proaktiv zu reagieren. Dies könnte langfristig zu einer Steigerung der Lehr- und Forschungsqualität und damit zur Stärkung des Standorts Greifswald im hochschulpolitischen Kontext beitragen. Die ersten Schritte in diese Richtung wurden bereits mit der Wahl und den bevorstehenden Amtsantritten sichtbar.