Greifswald

Schmerzen nach der Impfung: Hannah Stoll kämpft gegen das Unbekannte!

Die 26-jährige Hannah Stoll aus Deutschland leidet seit ihrer Corona-Impfung an erheblichen Schmerzen, die ihren Alltag stark beeinträchtigen. Zwei Tage nach der Spritze begannen die Beschwerden, die schließlich als immunvermittelte Small Fiber Neuropathie (SFN) diagnostiziert wurden. Stoll vermutet, dass ihre Erkrankung durch die Impfung ausgelöst wurde, und hat beim Versorgungsamt Ravensburg einen Impfschaden eingeklagt. Leider blieb dieser Versuch erfolglos. Das Amt dokumentierte bis zum 31. Dezember 2024 lediglich einen Impfschaden im Kreis Sigmaringen, was Stolls persönliche Überzeugung einer möglichen Dunkelziffer an Impfschäden in Frage stellt, die sie aus Berichten anderer Betroffener ableitet.

Seit Mai 2023 weiß Stoll um ihre Diagnose. Ihre Nervenfaserdichte liegt dabei unter dem Normalwert, und bisher existiert keine etablierte Behandlungsform für ihre Erkrankung. Patienten greifen häufig auf Off-Label-Medikamente zurück, um ihre Symptome zu lindern.

Aktuelle Behandlungsmethoden

Eine vielversprechende Behandlung für Stoll war eine Infusion mit körperfremden Eiweißen, die sich in einigen Fällen als hilfreich erwiesen hat. Am Universitätsklinikum Tübingen erhielt sie zwei solcher Infusionen.

Nach der ersten Infusion verbesserte sich ihre Schlafqualität, ihre Durchblutung und sogar ihre Verdauung. Kältegefühl und Schweißausbrüche nahmen ab. Doch trotz dieser positiven Entwicklungen blieben die Schmerzen unverändert und nahmen nach einigen Wochen sogar wieder zu. Diese Erfahrung ist nicht ungewöhnlich für Patienten mit SFN, da die Behandlung oft langwierig ist und einige erst nach einem halben bis ganzen Jahr echte Verbesserungen spüren.

Stoll plant, bis August alle fünf bis sechs Wochen weitere Infusionen zu erhalten. Danach ist eine Behandlungspause vorgesehen. Ihre Krankenkasse hat signalisiert, dass sie auch nach der Pause für weitere Infusionen aufkommen könnte, was Stoll Hoffnung gibt. Dennoch fällt es ihr sichtlich schwer, die lange Genesungszeit zu akzeptieren, und sie bedauert, dass frühere Infusionen möglicherweise dazu beigetragen hätten, ihre Nervenfaserdichte zu verbessern.

Zusammenhang mit Long COVID

Die Symptome von Small Fiber Neuropathie sind häufig auch bei Long COVID-Patienten zu beobachten. Diese Erkrankung bringt erhebliche Beeinträchtigungen mit sich, darunter schmerzhafte Paresthesien und dysautonome Symptome. Eine sehr interessante Beobachtung ist, dass intravenöse Immunoglobuline (IVIg) in einigen Fällen als mögliche Behandlung für post-COVID SFN in Betracht gezogen werden, trotz der Tatsache, dass keine spezifischen Autoimmunitäten identifiziert wurden. In einer retrospektiven Studie konnten alle 9 post-COVID SFN-Patienten, die mit IVIg behandelt wurden, Symptome der Erkrankungverbessern.

Bei weiteren Untersuchungen wurde festgestellt, dass in 20% bis 50% der SFN-Fälle nicht-spezifische Antikörper vorhanden sind, die keinen klaren Hinweis auf die Verwendung von IVIg liefern. Dies wirft Fragen über die Rechtfertigung für deren Einsatz auf. Es bleibt unklar, ob die zugrunde liegenden Ursachen für post-COVID SFN auf virale Infektionen, post-virale Entzündungen oder Autoimmunprozesse zurückzuführen sind. Eine verstärkte Forschung in diesem Bereich könnte dazu beitragen, die Ungewissheiten zu klären und objektive Bewertungen von Schmerzen und Symptomen in zukünftigen IVIg-Studien zu ermöglichen.

Hannah Stolls größter Wunsch bleibt es, die Schmerzen zu lindern und wieder aktiv am Leben teilnehmen zu können. Die Herausforderungen, die sie während ihrer Behandlung erfährt, spiegeln das Schicksal vieler Menschen wider, die unter den langfristigen Folgen von COVID-19 und den damit verbundenen Behandlungen leiden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
pmc.ncbi.nlm.nih.gov

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