Greifswald

Staat und Religion: Herausforderung der Freiheit im 21. Jahrhundert!

Im Rahmen der Vorlesungsreihe „Universität im Rathaus“ findet am Montag, dem 14. April 2025, ein bedeutender Vortrag statt. Prof. Dr. Claus Dieter Classen wird um 17:00 Uhr im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses zum Thema „Staat und Religion im 21. Jahrhundert“ referieren. Die Veranstaltung wird von der Stadt Greifswald in Kooperation mit der Universität Greifswald organisiert und der Eintritt ist frei. uni-greifswald.de berichtet, dass der Vortrag auch eine Diskussion über aktuelle verfassungsrechtliche Entscheidungen zum Thema führen wird.

In der Veranstaltung wird eine Rückschau auf das Verhältnis von Staat und Religion seit der Weimarer Verfassung im Jahr 1919 und dem Grundgesetz von 1949 geworfen. Wesentliche gesellschaftliche Veränderungen, die seitdem eingetreten sind, werden eingehend erörtert. Ein besonderes Augenmerk gilt auch spezifischen Themen wie dem Feiertagsrecht, dem Religionsunterricht und den Staatsleistungen an Religionsgemeinschaften.

Der historische Rahmen

Die Weimarer Reichsverfassung stellte im Jahre 1919 einen entscheidenden Wendepunkt dar, indem sie die Trennung von Staat und Kirche formal im Artikel 137, Absatz 1, verankerte. Dies geschah, nachdem jahrhundertelange Verflechtungen zwischen weltlicher und geistlicher Macht eine klare Unterscheidung benötigten. Die Regelung besagte, dass es keine Staatskirche gibt und Religionsgemeinschaften ihre Angelegenheiten selbst verwalten können. deutschlandfunk.de weist darauf hin, dass diese Verfassung eine friedliche Koexistenz der Religionen und eine individuelle Religionsfreiheit fördern sollte.

Artikel 138 der Weimarer Verfassung formulierte, dass Staatsleistungen an Religionsgesellschaften durch Landesgesetzgebung abgelöst werden sollten. Diese Staatsleistungen, die auf historischen Verträgen basieren und 548 Millionen Euro jährlich betragen, sind bislang nicht vollständig ersetzt worden. Der Weg dorthin war von zahlreichen gescheiterten Versuchen geprägt, sowohl während der Weimarer Republik als auch in der Bundesrepublik Deutschland.

Veränderungen in der Gesellschaft

Seit der Verabschiedung des Grundgesetzes im Jahr 1949 hat sich die Gesellschaft in Deutschland signifikant verändert. Die zunehmende Säkularisierung und Pluralisierung des religiösen Lebens wird von bpb.de hervorgehoben. Insbesondere in urbanen Räumen sowie in Ostdeutschland ist ein Anstieg an nicht religiösen oder weltanschaulich organisierten Personen zu beobachten. Diese Trendentwicklung hat das religiöse Landschaftsbild nachhaltig beeinflusst.

Die Rechtsprechung trägt dem ebenfalls Rechnung und wandelt sich von einer kirchenfreundlichen Sichtweise hin zu einer neutraleren. Aktuelle juristische Auseinandersetzungen betreffen Themen wie den islamischen Religionsunterricht und die Kleidung von Staatsbediensteten, insbesondere das Streitthema Kopftuch von Lehrerinnen. Diese Diskussionen spiegeln komplexe Fragen der Religionsfreiheit wider, die in einem zunehmend säkularen Kontext stattfinden müssen.

Der Vortrag von Prof. Dr. Classen bietet somit die Möglichkeit, diese Entwicklungen eingehend zu reflektieren und deren Einfluss auf die Beziehung zwischen Staat und Religion in der heutigen Zeit zu beleuchten. Details zur Veranstaltung sind auf der Website der Universität Greifswald abrufbar, und bei Fragen stehen die Hochschulkommunikation sowie das Amt für Bildung, Kultur und Sport in Greifswald zur Verfügung.

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Beste Referenz
uni-greifswald.de
Weitere Infos
deutschlandfunk.de
Mehr dazu
bpb.de

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