Greifswald

Traditionelle Klänge Pommerns: Volksliedarchiv digital erlebbar machen!

Das Pommersche Volksliedarchiv, eine bedeutende Sammlung traditioneller Musik der Region Pommern, wurde erfolgreich digitalisiert und steht damit nicht nur wissenschaftlichem Publikum, sondern auch nostalgie- und heimatkundlich Interessierten zur Verfügung. Der Zugriff auf die digitalisierten Inhalte ist über eine eigens eingerichtete Projekthomepage sowie die Digitale Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern möglich. Diese umfassende Sammlung spiegelt den Alltag, die Sehnsüchte und die Musizierpraxis aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert wider, und umfasst etwa 14.000 Liedtexte und 2.000 Melodien, die größtenteils auf laufenden Aufrufen in pommerschen Zeitungen basieren.

Das Pommersche Volksliedarchiv, das in Greifswald aufbewahrt wird, hat eine lange Geschichte, die bis zur Gründung des Deutschen Volksliedarchivs in Freiburg im Jahr 1914 zurückreicht. Der Archivausschuss, bestehend aus führenden pommerschen Volkskundlern wie Alfred Haas und Robert Holsten, führte ab 1926 die Sammlung eigenständig weiter. Doch die systematische Erfassung der Lieder musste 1938 aufgrund des Kriegs und den ideologischen Umständen der Zeit eingestellt werden. Seit den 1950er Jahren galt das Archiv als verschollen, bis Dr. Dirk Alvermann 2014 einen Teil auf dem Dachboden eines Universitätsgebäudes entdeckte.

Digitalisierung und Kooperationen

Die Digitalisierung der Sammlung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, darunter das Universitätsarchiv und das Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Universität Greifswald sowie das Pommersche Landesmuseum. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützte das Projekt mit Fördermitteln. Die digitale Aufbereitung umfasst neben Liedtexten auch Notentexte und Melodien in Form von MP3-Dateien, die alle durch eine automatische Handschriftentexterkennung bearbeitet wurden, um eine Volltextsuche zu ermöglichen. Das Ziel ist die vollständige Erschließung und Benutzbarkeit des Materials, das nicht nur textgebunden ist, sondern auch in hörbare Melodien umgesetzt werden soll.

Die Vorteile der Digitalisierung sind offensichtlich. Sie ermöglicht nicht nur schnellen Zugriff auf wichtige Informationen, sondern schützt auch vor Datenverlust und steigert die Effizienz der Nutzung. Digitale Informationen sind jederzeit und überall verfügbar. Dies ist insbesondere für kulturelle, Forschungs- und Bildungseinrichtungen wertvoll, die oft auf historische Dokumente angewiesen sind. Die Digitalisierung bietet darüber hinaus Kostensenkungen, Platzersparnis sowie rechtliche Konformität, insbesondere im Hinblick auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Veranstaltung im Pommerschen Landesmuseum

Die öffentliche Vorstellung der digitalisierten Volksliedsammlung findet am 1. Februar 2025 um 16:00 Uhr im Pommerschen Landesmuseum Greifswald statt. Die Veranstaltung erwartet ein interessiertes Publikum, darunter folkloristische Tanz- und Liedensembles sowie kulturhistorisch Interessierte, die sich mit der musikalischen Tradition Pommerns auseinandersetzen möchten. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei und bietet eine wertvolle Gelegenheit, die Ergebnisse des Digitalisierungsprojekts hautnah zu erleben und die Melodien zu hören, die ein Stück der pommerschen Kulturgeschichte lebendig machen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-greifswald.de
Weitere Infos
digitale-bibliothek-mv.de
Mehr dazu
rosenberger-data.de

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