Greifswald

Waschbären in MV: Plage oder schützenswert? Debatte um Fanghilfen entfacht!

Die Waschbärenpopulation in Mecklenburg-Vorpommern (MV) hat in den letzten Jahren besorgniserregende Dimensionen erreicht. Berichten von Nordkurier zufolge hat sich ihr Verbreitungsgebiet in MV mehr als verdoppelt. Aktuell leben die Tiere in etwa 90 Prozent der Landkreise Deutschlands, wobei MV zu den sieben Bundesländern mit der größten Waschbärenpopulation gehört.

Der Waschbär, ursprünglich in den 1940er Jahren aus Nordamerika nach Deutschland eingeführt, hat sich als äußerst anpassungsfähig erwiesen. Dies hat dazu geführt, dass er zu einem Kulturfolger geworden ist, der sich häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen aufhält, etwa auf Dachböden oder in Gärten.

Ökologische Herausforderungen und Jagdstatistik

Die Anwesenheit von Waschbären hat ökologische Konsequenzen, insbesondere für Nester von Bodenbrütern und andere Vogelarten. Sie plündern die Nester und fressen Eier sowie Junge. Aus diesem Grund hat der Landtag von MV kürzlich über Maßnahmen zur Eindämmung der Waschbärenpopulation debattiert. Der Antrag, der von der AfD-Fraktion eingebracht wurde, zielt darauf ab, landesweite Fanghilfen für Jäger einzuführen, um die Artenvielfalt zu schützen.

Die Jagdstatistik zeigt einen dramatischen Anstieg der Erlegungen von Waschbären in den letzten Jahrzehnten. Im Jagdjahr 1996/1997 wurden lediglich 5.059 Waschbären erlegt, während die Zahl im Jagdjahr 2019/2020 auf einen Höchstwert von 202.293 anstieg, berichtet Umweltanalysen. Diese exponentiell wachsende Zahl kann jedoch möglicherweise nicht als zuverlässiger Indikator für den tatsächlichen Bestand angesehen werden.

Jäger unterstützen Fangprämien

Um die Waschbärenpopulation weiter zu kontrollieren, schlägt die AfD eine Fangprämie für Jäger vor, ähnlich der Pürzelprämie, die zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest eingeführt wurde. Zwischen 2017 und 2022 wurden in MV über 11 Millionen Euro für Pürzelprämien und Aufwandsentschädigungen ausgezahlt. Jäger in MV zeigen sich offen für diesen Vorschlag und begrüßen die Idee, in Fallensysteme zu investieren.

In der aktuellen Saison wurden bis 2024 bereits 21.939 Waschbären erlegt, was einen Anstieg im Vergleich zu den 18.300 im vorherigen Jahr darstellt. Trotz dieser Bemühungen lehnt das Landwirtschaftsministerium die Einführung einer Fangprämie ab und argumentiert, die Jäger kämen ihrer Pflicht zur Hege bereits nach.

Die Ergebnisse des WILD-Jahresberichts des Deutschen Jagdverbands (DJV) verdeutlichen die Dringlichkeit, die invasive Art unter Kontrolle zu bringen. Laut Bericht enthält die Analyse der Jagdstrecken von sechs invasiven Tierarten, einschließlich des Waschbären, umfassende statistische Daten über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Die Entwicklung der Waschbärenpopulation in MV zeigt, wie wichtig es ist, die Balance zwischen den Arten und ihren Lebensräumen zu wahren, während gleichzeitig auch der Winterdienst zur Erhaltung der Biodiversität in der Region erforderlich ist.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
umweltanalysen.com
Mehr dazu
jagdverband.de

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